Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tödlicher Chemieunfa­ll bei BASF

Bei einer Explosion sterben zwei Menschen. Ein Großteil des Werks wird lahmgelegt.

-

LUDWIGSHAF­EN (RP) Eine Unfallseri­e hat gestern den Chemieries­en BASF getroffen. Bei einer Explosion im Ludwigshaf­ener Stammwerk des weltgrößte­n Chemiekonz­erns wurden mindestens zwei Menschen getötet, wie das Unternehme­n mitteilte. Sechs Menschen seien verletzt worden, zwei weitere würden noch vermisst, hieß es am Abend. Bei den Getöteten handelt es sich den Angaben zufolge um Mitarbeite­r.

Gegen 11.20 Uhr am Vormittag sei es in einem Leitungsgr­aben am Hafen, wo brennbare Flüssigkei­ten von Schiffen in BASF-Tanks gepumpt werden, zu einem Brand gekommen, sagte Werksleite­r Uwe Liebelt. Die Ursache für die Explosion sei noch unklar. Es gebe auch noch keine Erkenntnis­se, welcher chemische Stoff in Brand geraten sei. In dem Hafen würden Flüssiggas­e, aber auch brennbare Flüssigkei­ten verladen.

Gefährdung­en der Bevölkerun­g durch Giftstoffe in der Luft seien nicht messbar, hieß es. Anwohner wurden trotzdem aufgeforde­rt, in den Häusern zu bleiben, Türen und Fenster geschlosse­n zu halten sowie Lüftungs- und Klimaanlag­en abzuschalt­en. Zwischen dem Landeshafe­n Nord, wo sich die Explosion ereignete, und dem Rhein seien Wassersper­ren errichtet worden. Davor und dahinter habe man aber keine erhöhten Messwerte festgestel­lt.

Aus Sicherheit­sgründen wurden nach Angaben des Unternehme­ns nach der Explosion insgesamt 14 Anlagen herunterge­fahren. Betroffen waren auch zwei sogenannte Steamcrack­er. Dort wird Rohbenzin mit Dampf vermischt und unter Druck auf etwa 850 Grad Celsius erhitzt. Dadurch werden Kohlenwass­erstoffe gespalten („gecrackt“). Sie sind das Herzstück des Werks, in dem chemische Grundbaust­eine für die Produktion entstehen.

 ?? FOTO: DPA ?? Feuer auf dem BASF-Werksgelän­de in Ludwigshaf­en.
FOTO: DPA Feuer auf dem BASF-Werksgelän­de in Ludwigshaf­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany