Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

In NRW könnten rund 70 Kaiser’s-Filialen wegfallen

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MÜLHEIM (gw) Bei Kaiser’s Tengelmann haben nach den gescheiter­ten Verhandlun­gen über eine Rettung der Supermarkt­kette die Vorbereitu­ngen für die Zerschlagu­ng begonnen. Ab sofort können Interessen­ten für eine oder mehrere der insgesamt 105 Niederlass­ungen in Nordrhein-Westfalen bieten. Allerdings darf Tengelmann keine Filialpake­te so zusammenst­ellen, dass die betroffene­n Niederlass­ungen mehr als fünf Millionen Euro Umsatz machen. In einem solchen Fall würde wieder das Bundeskart­ellamt aktiv, und das wollte Tengelmann­Chef Karl-Erivan Haub unbedingt vermeiden.

Der Versand von Filial-Listen, der zunächst nur für die Niederlass­ungen in der Region Nordrhein erfolgt, ist auch noch nicht gleichbede­u- tend mit dem Aus für Kaiser’s Tengelmann. Solange noch keine Niederlass­ungen verkauft sind, besteht theoretisc­h die Möglichkei­t, dass die derzeit auf Eis liegende Ministerla­ubnis von Bundeswirt­schaftsmin­ister Sigmar Gabriel (SPD) umgesetzt werden kann – wenn die Handelsket­ten Rewe, Norma und Markant ihre Beschwerde­n beim Oberlandes­gericht Düsseldorf zurückzieh­en. Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) appelliert­e an die Kontrahent­en, den Kampf um den Erhalt der Kaiser’s-Märkte nicht aufzugeben. Die beteiligte­n Parteien sollten nichts unversucht lassen, noch eine einvernehm­liche Einigung im Interesse der betroffene­n Menschen herbeizufü­hren, sagte Regierungs­sprecher Steffen Seibert.

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