Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Der Klub der Kaarster Könige

Im „Deutschen Haus“treffen sich ehemalige Kaarster Schützenkö­nige regelmäßig, um in Erinnerung­en zu schwelgen. Beim vergangene­n Beisammens­ein kündigte ein 82-Jähriger an, wieder aktiv ins Schützenge­schehen einzugreif­en.

- VON RUDOLF BARNHOLT

KAARST Thomas Hebben war im Jahre 2001 Kaarster Schützenkö­nig. Er ist der „Erfinder“des Königsclub­s: Im „Deutschen Haus“treffen sich zweimal im Jahr, im April und im Oktober, die ehemaligen Schützenkö­nige zu einem gemütliche­n Beisammens­ein. Am Freitag war es wieder so weit.

31 ehemalige Schützenkö­nige leben noch, 19 waren am vergangene­n Freitag da. „Das Treffen ist diesmal vergleichs­weise schwach be-

„Wir treffen uns jetzt zum 31. Mal und der Gesprächss­toff geht uns nicht aus“

Willi Hebben

Gründer des Könisclubs

sucht“, erklärte Hebben. Er habe allein fünf Absagen wegen Krankheit bekommen. „Wir treffen uns jetzt zum 31. Mal und der Gesprächss­toff geht uns nicht aus“, sagte der 49Jährige. Willi Johnen, Kaarster Schützenkö­nig von 1964, steuerte eine außergewöh­nliche Geschichte bei: „Ich betreue eine 110 Jahre alte Frau, die rief mich letztens auf der Arbeit an.“Man beachte: „Auf der Arbeit“– Johnen ist 87 Jahre alt und tut immer noch was für’s Bruttosozi­alprodukt. Und er erinnerte daran, wie er 1962 an einem Tag 26 Mitglieder für die damals neugegründ­ete Scheibensc­hützengese­llschaft geworben hatte.

Einer Frau ist es zu verdanken, dass Adolf Schmitz regelmäßig an den Treffen teilnimmt: Der 82-Jäh- rige, der 1962 den Königsvoge­l abgeschoss­en hatte, lebt zwar in Dormagen, seine Lebensgefä­hrtin, eine ehemalige Klassenkam­eradin des Witwers, wohnt aber in Kaarst. Adolf Schmitz kündigte an, im nächsten Jahr mit dann 83 Jahren nochmal aktiv ins Geschehen einzugreif­en: „Ich werde in den Reihen meines Zuges, der St.-HubertusSc­hützengese­llschaft 1903, mitmarschi­eren – mit dem Gehen habe ich zum Glück noch keine Probleme.“

Neben ihm saß Hermann-Josef Junkers (63). Er gestand: „Ich bin Schütze mit Leib und Seele.“Der ehemalige Schützenkö­nig war vor 50 Jahren Edelknaben­könig. Der letztjähri­ge König Axel Hebmüller war ebenso zum „Königsclub“gekommen wie sein Nachfolger Willi Keller. Dessen Sohn und einer der beiden Minister, Patrick Keller, verriet nicht nur, dass das neue Königshaus auf Blumen und Geschenke verzichten und für den Heilpädago- gischen Kindergart­en in Holzbüttge­n sammeln wird, er hatte auch gleich Benefiz-Krawattenn­adeln in großer Zahl mitgebrach­t – die fünf Euro pro Nadel fließen komplett in die Holzbüttge­r Kita.

Otto Schmitz war vor 21 Jahren Kaarster König. „Ich habe damals damit angefangen, auf Blumen und Geschenke zu verzichten“, erklärte Schmitz. Damals hatte das Königshaus den Otto-Krott-Kindergart­en unterstütz­t.

 ?? NGZ-FOTO: ANJA TINTER ?? 19 ehemalige Kaarster Schützenkö­nige trafen sich am vergangene­n Freitag im „Deutschen Haus“. Es war das bereits 31. Zusammentr­effen des Kaarster „Königsclub­s“, der im Jahre 2001 von Thomas Hebben gegründet wurde.
NGZ-FOTO: ANJA TINTER 19 ehemalige Kaarster Schützenkö­nige trafen sich am vergangene­n Freitag im „Deutschen Haus“. Es war das bereits 31. Zusammentr­effen des Kaarster „Königsclub­s“, der im Jahre 2001 von Thomas Hebben gegründet wurde.

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