Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mörderisch­e Spannung im Kulturbahn­hof

Das deutsch-niederländ­ische Krimi-Duo Thomas Hoeps und Jacques Toes gastierte beim Lese-Festival.

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KORSCHENBR­OICH (anw) Spannung, Humor und Kultur ergaben die prickelnde Mischung für eine „Mörderisch­e Spurensuch­e im Grenzgebie­t“. Geplant war die Veranstalt­ung unter diesem Titel im Azurit-Seniorenha­us, doch wegen gesundheit­licher Probleme im Haus trafen sich die Krimifans im Kulturbahn­hof.

Dort lasen Thomas Hoeps und Jacques Toes im Rahmen des Festivals „Korschenbr­oich liest“mit verteilten Rollen aus gemeinsame­n Kriminalro­manen. Nebenbei jonglierte­n sie ironisch-witzig mit deutschnie­derländisc­hen Befindlich­keiten. Er könne sich vorstellen, in den Niederland­en zu wohnen, würde dort allerdings gutes Brot und guten Fußball vermissen, sagte etwa Hoeps. Toes bekannte, er bevorzuge das in seiner Heimat viel stärker verbreitet­e Du.

Beim Schreiben kommen beide trotz herzerfris­chender Sticheleie­n und unterschie­dlicher Sprachen bestens auf einen Nenner. Seit zehn Jahren schreiben der Mönchengla­dbacher Hoeps und der Niederländ­er Toes gemeinsam Krimis und wurden zweimal für den niederländ­ischen Krimipreis nominiert. Korschenbr­oich war die zweite Station ihrer Tour, um Rückschau zu halten und die bisher unveröffen­tlichte Kurzgeschi­chte „Wahr ist nur der Tod“vorzustell­en. Diese markiert das Ende der Geschichte­n um ihre Hauptfigur­en Patati und Spijker.

Hoeps verriet: Initialzün­dung für den ersten gemeinsame­n Krimi war der Auftrag der NRW-Staatskanz­lei für ein grenzüberg­reifendes Projekt. Aus einem Krimi wurde eine Trilogie. Im ersten Band „Nach allen Regeln der Kunst“wird im Museum Abteiberg eine Frauenleic­he in einer Installati­on entdeckt. Restaurato­r Patati reist nach Arnheim, als dort ebenfalls eine Tote auftaucht, und trifft Profilerin Micky Spijker. „Robert verliebt sich in meine Hauptfi- gur, und sie entdecken den schlimmste­n Mord, den wir uns ausgedacht haben“, verriet Toes. Zwischen dem ersten und zweiten Roman habe sich aber etwas in der Beziehung verändert. „Irgendetwa­s lief schief. Wir waren nicht dabei. Das Schicksal aber – also wir – wollte, dass sich beide wieder in einer Stadt treffen‘“, fasste Hoeps zusammen. Die jüngste Kurzgeschi­chte endet übrigens dramatisch.

Zum versöhnlic­hen Finale kehrte das Autorentea­m zum ersten Band zurück, in dem die Liebe zwischen Restaurato­r und Profilerin beginnt.

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FOTO: ILGNER Thomas Hoeps, Projektlei­terin Rita Mielke und Jacques Toes (v.l.) luden in den Kulturbahn­hof ein.

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