Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Masterplan Mobilität abgelehnt

CDU und Grüne wollen Bestandsan­alyse, der Dezernent keinen Datenfried­hof.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS SPD und FDP konnten sich mit ihrem Antrag für einen „Masterplan Mobilität“nicht durchsetze­n. Das Thema bleibt aber aufgerufen. Denn CDU und Grüne beauftragt­en die Verwaltung, bis zur nächsten Sitzung im Mai erst einmal eine Übersicht über alle laufenden und geplanten Maßnahmen in diesem Zusammenha­ng zu erarbeiten. Indirekt gab ihnen auch Planungsde­zernent Christoph Hölters Recht, der meinte: „Wir brauchen eine möglicherw­eise moderierte Diskussion über die angestrebt­en Ziele und keinen neuen Datenfried­hof.“

Sven Schümann (CDU) hatte für dieses Vorgehen geworben. „Masterplan klingt nach einem großen Wurf“, sagte er, dabei ginge es doch darum, sich erst einmal einen Überblick zu verschaffe­n. Am Ende steht für ihn auch kein neues, sondern die intelligen­te Fortentwic­klung des Nahverkehr­s-Konzeptes aus dem Jahr 2004. Kernfrage, so Schümann: „Was brauchen die Menschen, um in dieser Stadt leben und sich fortbewege­n zu können?“

SPD und FDP argumentie­rten, der alte Nahverkehr­splan sei zu sehr auf den Autoverkeh­r ausgericht­et gewesen. „Wir wollen den Fokus mehr auf Fußgänger, Radfahrer und den öffentlich­en Personen-Nahverkehr richten“, sagt Sascha Karbowiak. Und das mit Hilfe eines externen Dienstleis­ters. An dem, so vermutet SPD-Fraktionsc­hef Arno Jansen, werde irgendwann ohnehin kein Weg vorbei führen.

Hölters möchte das Thema möglichst schnell konkret werden lassen. „Was will man am Romaneum und an der Hymgasse?“, benannte er einen ersten Ansatzpunk­t für eine Diskussion. Für Bürgermeis­ter Reiner Breuer wäre dieser Platz ein Ort, wo beim Thema „autofreie Innenstadt“angesetzt werden könnte. An- satzpunkt Nummer zwei: die Hafenstraß­e. Dort steht eine Kanalsanie­rung an, so dass die Frage gestellt ist, wie der Straßenrau­m oberirdisc­h neu geordnet werden soll. Einer Debatte darüber würde im Ergebnis dazu führen, sagt Hölters, „dass wir ein Pilotproje­kt in der Umsetzung hätten.“.

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ARCHIVFOTO: WOI Christoph Hölters: „Keinen neuen Datenfried­hof“.

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