Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
SEG soll neue Feuerwache am Heyderhof bauen
Stadtrat sprach sich für das vom Bürgermeister vorgelegte Mietmodell aus. Kosten auf acht Millionen Euro gedeckelt.
GREVENBROICH Die 100-prozentige Stadttochter SEG wird die neue Feuerwache nahe des Heyderhofs bauen und sie künftig an die Stadt vermieten. Laut Bürgermeister Klaus Krützen kann sie den Neubau am günstigsten stemmen. Investorenmodelle lägen über dem SEG-Preis von acht Millionen Euro.
Teurer darf das Projekt auch nicht werden: Auf Antrag der CDU hat sich der Stadtrat für eine Deckelung ausgesprochen. Heißt: „Bevor das Ausschreibungsverfahren beginnt, muss der anvisierte finanzielle Rahmen durch eine qualifizierte Kostenberechnung bestätigt werden“, sagte Fraktionsvorsitzender Wolfgang Kaiser. Nur dann gebe es eine Zustimmung für das Vorhaben. „Die Kosten dürfen sich also nicht erhöhen“, mahnte Kaiser.
Im Vergleich zum Umbau der Wache, den der Bürgermeister im vergangenen Jahr auf „Stopp“gesetzt hatte, ist der Neubau um 2,5 Millionen Euro preiswerter. Er erfülle aber sämtliche Anforderungen der hauptamtlichen und freiwilligen Feuerwehr, sagte Klaus Krützen. Und: Weil gespart wird, würden sich andere Perspektiven für die Entwicklung der Stadt ermöglichen. Den nun eingeschlagenen Weg bezeichnete Krützen als eine „sehr, sehr gute Entscheidung“.
Kritik am Zeitrahmen gab es von der UWG/ABG-Fraktion. „Monatelang passiert nichts, und jetzt sollen wir auf Zuruf entscheiden“, sagte Vorsitzender Carl Windler. Für ihn sei es noch zu früh für einen Beschluss, da etliche Fragen offen lägen, etwa: Wie viel Geld ist schon in den Umbau des Alt-Standortes geflossen, gibt es Tierschutzprobleme wegen der Nähe zum nebenan liegenden Reiterhof und kann die SEG das Projekt überhaupt mit der derzeitigen Personaldecke schaffen?
Für Horst Gerbrand (SPD) waren das „simpel zu beantwortete Fragen“. Der Fraktionschef drängte auf einen Beschluss und bescheinigte der Verwaltung, das FeuerwachenProblem „mit Vollgas gelöst“zu haben – und: „Das Herunterzoomen auf acht Millionen ist ein Erfolg, auf den man stolz sein kann.“Die Kosten dürften aber nicht ausufern.
Vor diesem Hintergrund befürwortete Dirk Gawlinski (Grüne) die von der CDU vorgeschlagene Deckelung. Ebenso Martina Suermann (Mein Grevenbroich), die dem Neubau am Heyderhof einen weiteren positiven Aspekt abgewinnen konnte: Das bisherige Grundstück an der Lilienthalstraße im Industriegebiet Ost lasse sich künftig gut für Gewerbeansiedlungen vermarkten. Suermann fragte sich aber, wie es zu dem im Vergleich zum Umbau viel preiswerteren Neubau gekommen ist.
Bei sechs Gegenstimmen beschloss der Rat den Bau der neuen Wache. Sie soll voraussichtlich im Januar 2020 bezogen werden.