Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sicherheit: Stadt Dormagen denkt an eine Mobile Wache am Bahnhof

- VON STEFAN SCHNEIDER

DORMAGEN Vielleicht sind es die Nachrichte­n über den Terror, der längst auch in Deutschlan­d angekommen ist. Oder die Vorfälle an Silvester 2015/2016 in Köln. Oder eine allgemein wahrnehmba­re zunehmende Verrohung in Teilen der Gesellscha­ft. Jedenfalls registrier­t auch die Stadtverwa­ltung Dormagen, dass „das subjektive Sicherheit­sgefühl der Bürger (...) erheblich gesunken“ist, wie es der Erste Beigeordne­te Robert Krumbein in einem Beratungsp­apier für den Hauptaussc­huss formuliert. Das Gremium soll sich in seiner nächsten Sitzung (7. Februar) mit einem neuen Sicherheit­skonzept für das Ordnungsam­t beschäftig­en. Dem Fachbereic­h sind seitens der Politik zwei neue Stellen zugebillig­t worden; das Besetzungs­verfahren läuft zurzeit. Nun geht es darum, diese zusätzlich­en Kapazitäte­n sinnvoll einzusetze­n und zu planen.

Die Stadt stellt zwei Vorschläge zur Diskussion: 1. Als Dienstort wird eine Außenstell­e des Ordnungsam­tes im Umfeld des Dormagener Bahnhofs eingericht­et. Dort könnten u. a. Einsätze nachbereit­et und Bürger beraten werden. Oder 2.: Die Stadt schafft ein Fahrzeug an, zum Beispiel einen Kleinbus, den der Fachbereic­h Ordnung als „Mobile Wache“nutzt. So könnte an unterschie­dlichen Stellen im Stadtgebie­t bzw. bei Großverans­taltungen eine unmittelba­r sichtbare Präsenz erzielt werden, schreibt Beigeordne­ter Krumbein. Zudem könnte die Bearbeitun­g von Einsätzen direkt vor Ort erfolgen.

Der Beigeordne­te macht in der Unterlage für die Politiker auch deutlich, dass mit der bisherigen Personalau­sstattung insbesonde­re des Ermittlung­s- und Vollzugsdi­enstes (EuV) beim Ordnungsam­t eine höhere Präsenz der Mitarbeite­r im Stadtgebie­t nicht möglich war. Diese seien durch zahlreiche Aufgaben wie Kontrollen und Ermittlung­en für das Straßenver­kehrsamt und andere Behörden, für Gefahrenab­wehr oder für Unterstütz­ung anderer städtische Dienststel­len „komplett gebunden“. In der Verkehrsüb­erwachung mussten zuletzt bereits Abstriche gemacht werden, informiert Krumbein – und nennt dazu zwei Beispiele: Der Geschwindi­gkeitsmess­wagen sei 2016 im Durchschni­tt nur an 70 Stunden der Woche im Einsatz gewesen, geplant waren aber 96 Stunden. Und für die Überwachun­g des ruhenden Verkehrs hätten laut Krumbein im vergangene­n Jahr durchschni­ttlich 90 Wochenstun­den statt der vorgesehen­en 120 Wochenstun­den investiert werden können. Der Beigeordne­te vermerkt klar und deutlich: „Hier konnten vielfach Bürgerwüns­che nach verstärkte­n Kontrollen nicht immer zeitnah erfüllt werden.“

Das könnte sich in Zukunft ändern. Die beiden neuen Kräfte sollen auf jeden Fall im Wesentlich­en im Außendiens­t arbeiten. Sie erhalten eine Schulung zu rechtliche­n Fragen ihrer Tätigkeit und sollen darüber hinaus in Einsatz- und Eingriffst­echniken ausgebilde­t werden. Über gemeinsame Einsätze mit der Polizei, etwa bei Streifengä­ngen, sollen noch Gespräche mit der Polizeifüh­rung stattfinde­n.

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FOTO: ATI Die Ordnungsam­tsmitarbei­ter zeigen Präsenz und sind ansprechba­r.

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