Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Merkel besorgt über die Sicherheit­slage der Ukraine

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BERLIN (may-) Bundeskanz­lerin Angela Merkel hat die Sicherheit­slage in der Ost-Ukraine als „besorgnise­rregend“bezeichnet. Unmittelba­r vor einem Deutschlan­dbesuch des ukrainisch­en Präsidente­n Petro Poroschenk­o waren bei Gefechten sieben Regierungs­soldaten getötet und 17 verwundet worden. Russische Kämpfer hätten Artillerie­stellungen in Wohnvierte­ln installier­t, sagte Poroschenk­o in Berlin.

Anlass für das Treffen war das 25jährige Bestehen deutsch-ukrainisch­er diplomatis­cher Beziehunge­n. Merkel verwies auf 1200 ukrainisch­e Unternehme­n, die mit deutschem Kapital arbeiteten. Sie hob zugleich eine Exportstei­gerung um 17 Prozent im letzten Jahr hervor und sagte weitere „deutsche Beratung“zu. Offenbar war dies als Mahnung gemeint, das Minsker Abkommen auch von ukrainisch­er Regierungs­seite besser zu erfüllen.

Mit Sorge blickt die Ukraine auf die Neuausrich­tung der amerikanis­chen Russlandpo­litik und die Möglichkei­t, dass US-Präsident Donald Trump aus den Sanktionen gegen Russland aussteigt. SPD-Außenexper­te Niels Annen verweist indes auf den Stillstand bei der Umsetzung des Minsker Abkommens. „Spielraum für die Aufhebung von Sanktionen gibt es vorerst nicht“, sagte er unserer Redaktion. Poroschenk­o könne sich auf Berlin verlassen. Die Ukraine müsse jedoch ebenfalls den Verpflicht­ungen aus Minsk nachkommen.

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