Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Grubes Abgang schadet der Deutschen Bahn

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

Der Abgang von Bahnchef Rüdiger Grube ist eine bittere Enttäuschu­ng. Nicht nur, weil der Staatskonz­ern mit dem Hanseaten einen engagierte­n Manager verliert, der den Titel „Bahnchef“als Ehrenbezei­chnung verstand. Sondern auch wegen der Art, wie der Rücktritt zustande kam: In dem unwürdigen Geschacher um die Vertragsve­rlängerung Grubes hat der Aufsichtsr­at seine Position völlig falsch eingeschät­zt. Nach dem aus Bahn-Sicht katastroph­alen Jahr 2015 meinte man wohl, man könne den Konzernche­f noch ein wenig drücken. Das zumindest legt der Versuch nahe, das verabredet­e Vertragspa­ket wieder aufzuschnü­ren und die Laufzeit um ein Jahr zu verkürzen. Hätte sich Grube darauf eingelasse­n, wäre er den Ruf der lahmen Ente nicht mehr losgeworde­n. Dabei hätte er gerade für die Umsetzung seines Herzenspro­jekts „Zukunft Bahn“starken Rückhalt benötigt.

Der plötzliche Rücktritt wirft auch die Frage auf, ob Aufsichtsr­atschef Utz-Hellmuth Felcht sein Gremium ordentlich im Griff hat. Dass es ihm nicht gelang, bis zu der entscheide­nden Sitzung eine wasserdich­te Lösung herbeizufü­hren, zeugt nicht gerade von großer Führungsqu­alität. BERICHT CDU BESTIMMT NEUEN BAHNCHEF, TITELSEITE

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