Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Einrichtungskette Butlers meldet Insolvenz an
Online-Konkurrenz und der starke Dollar setzen dem in Neuss gegründeten Unternehmen zu. Das Geschäft läuft weiter.
NEUSS/KÖLN Den Mitarbeitern der Interieur-Handelskette Butlers stehen schwierige Zeiten bevor. Die Geschäftsleitung des Kölner Unternehmens hat beim Amtsgericht Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Gericht Jörg Bornheimer von der Sozietät Görg. Ziel sei die Erhaltung und nachhaltige Sanierung des Unternehmens, teilte Butlers mit.
Als Ursache nannte der Konzern unter anderem den zunehmenden Wettbewerbsdruck und den starken US-Dollar, der die Einkäufe verteuerte. Die gestiegenen Kosten hätten nicht zeitnah an die Kunden weitergeben werden können. Auch die Konkurrenz aus dem Internet machte dem Unternehmen zu schaffen.
Was das Verfahren für die rund 1000 Mitarbeiter der Handelskette bedeutet, ist noch nicht klar. „Dazu können wir im Moment noch keine Auskunft geben“, sagte Thomas Schulz, Sprecher des Insolvenzverwalters. „Wir werden in einem ersten Schritt klären, inwieweit die Ver- mieter der Filial-Immobilien bereit sind, einen Schritt auf das Unternehmen zuzumachen.“Außerdem stünden Gespräche mit Speditionen an. „Erst wenn diese Posten geklärt sind, gibt es eine Grundlage, auf der man eine Entscheidung über die Zukunft der Filialen treffen kann.“
In Abstimmung mit Bornheimer wolle man die Zukunft gestalten, sagte Wilhelm Josten, Geschäftsführer und Gründer der Handelskette. „Alle Filialen und der Online-Shop bleiben normal geöffnet. Gerade in dieser herausfordernden Lage setzen wir auf den Schulterschluss mit unseren Mitarbeitern.“Sie seien das Herz der Marke Butlers.
Der Unternehmensgründer entstammt einer alteingesessenen Neusser Handelsfamilie, die über viele Jahre unter anderem einen Großhandel für Eisen-, Sanitär- und Haushaltswaren in Neuss betrieb. 1999 gründete Josten mit seinem Bruder Paul die Handelskette Butlers. Der Jahresumsatz der FirmenGruppe lag zuletzt bei rund 95 Millionen Euro. Das 25.000 Quadratmeter große Logistikzentrum steht im Neusser Taubental. Darüber hinaus betreibt Butlers aktuell über 100 Filialen in Deutschland, Österreich, Großbritannien und der Schweiz, sowie 40 Franchise-Standorte vorwiegend im Ausland. In NRW gibt es 20 Filialen – darunter je drei in Köln und Düsseldorf.
Die Gehälter für die Beschäftigten sind zumindest für das erste Quartal gesichert. Der Insolvenzverwalter hat die notwendigen Maßnahmen eingeleitet. „Danach ist wieder Butlers für die Bezahlung verantwortlich“, sagte Bornheimer. Butlers soll es besser ergehen als der Handelskette Strauss Innovation. Sie schließt nun für immer.