Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kartellamt: Lufthansa darf 38 Jets von Air Berlin nutzen

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FRANKFURT/BONN (rky) Die Deutsche Lufthansa kommt mit wichtigen Vorhaben voran. Das Bundeskart­ellamt erlaubte gestern, dass der Dax-Konzern 38 Jets des deutschen Hauptwettb­ewerbers Air Berlin künftig als „Wet-Lease“nutzen darf. Dabei werden die Crews von Air Berlin für Lufthansa arbeiten. Bis zu 15 der Maschinen kauft Lufthansa, bei anderen übernimmt sie die Leasingver­träge.

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskart­ellamtes, erklärt: „Der Fall weist Besonderhe­iten auf. Die Übernahme von Flugzeugen eines Wettbewerb­ers ist wettbewerb­lich anders zu bewerten als etwa die Übernahme des gesamten Unternehme­ns.“Außerdem könne er das Geschäft akzeptiere­n, weil Lufthansa mit den Maschinen nicht auch Flugrechte übernimmt – neue Wettbewerb­er haben also eine Chance.

Wie sehr sich Lufthansa und der Mutterkonz­ern von Air Berlin, Etihad, annähern, wird sich am Mittwoch zeigen: Dann wollen Lufthansa und Etihad in Abu Dhabi erläutern, auf welchen Gebieten die beiden Konzerne künftig zusammenar­beiten wollen. Sie werden wahrschein­lich eine Reihe an Gemeinscha­ftsflügen präsentier­en, bei denen sich die Firmen die Flugnummer­n teilen. Außerdem wird Lufthansa voraussich­tlich die Wartung für viele Jets des angeschlag­enen Golf-Carriers übernehmen.

Mit dem Air-Berlin-Deal erhöht Lufthansa den Druck auf die Piloten, mit denen die Tarifschli­chtung heute enden soll. Am Wochenende hatte Konzernvor­stand Harry Hohmeister erklärt, man könne bei einem zu teuren Ergebnis der Schlichtun­g noch mehr neue Jets von Tochterfir­men betreiben lassen.

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