Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Wie sich ein Dorf um seine Kapelle kümmert

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HELPENSTEI­N (jahu) Wenn sich Martin Kluth an seine Jugend in Helpenstei­n erinnert, ist da diese Kapelle. „Auch wenn es nur ein Bauwerk ist, habe ich eine sehr enge Beziehung dazu“, sagt der 62-Jährige. Deshalb pflegt er sie heute zusammen mit Horst Möller und Hubert Telmes. „Im Sommer renne ich da jeden Tag hin und schließe sie auf“, sagt Kluth, der sich auch als Präsident der Kirmesgese­llschaft für seinen Heimatort Helpenstei­n engagiert.

Gebaut wurde die „Kapelle zur schmerzhaf­ten Mutter“im Jahr 1952. Damals war zunächst überlegt worden, ein Ehrenmal für die gefallenen Soldaten von Helpenstei­n zu bauen. Bei einer Spendenakt­ion kam dann viel Geld zusammen. Also wurde es gleich eine ganze Kapelle. Lokale Handwerker halfen beim Bau. Der Altar wurde aus einem Mühlstein von der Epinghover Mühle gemeißelt. Blickfang im Inneren ist das Bleiglas-Fenster des Künstlers Wilhelm Küpper.

Herzstück sind aber die 24 Kreuze für die 23 toten Helpenstei­ner Soldaten und eines symbolisch für die unbekannte­n Toten. Offiziell ist die Kapelle in Besitz der Hoistener Pfarre St. Peter. Gepflegt wird die Kapelle aber von der Dorfgemein­schaft. „Das war auch schon immer so“, sagt Kluth. Vor allem die Hecke schneiden, Unkraut zupfen und die Tür für Besucher aufzuschli­eßen gehört zu den Aufgaben.

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ARCHIV-FOTO: LBER Wolfgang Vossen (r.) bei einer Abendmesse in der Kapelle.

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