Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Polizei schließt Schießstand wegen neuer Richtlinie
ANSTEL (bero) Besuch von der Kreispolizeibehörde bekamen die St.-Sebastians-Schützen im Dezember. Die Beamten sperrten den Kleinkaliber-Schießstand der Bruderschaft, offiziell wegen technischer Mängel. Tatsächlich erfüllt der Stand nicht mehr die vor einigen Jahren in Kraft getretene Richtlinie für Schießstände. Diese sieht unter anderem den Einbau spezieller Schutzvorrichtungen vor, die die auf dem Stand anwesenden Personen vor umherfliegenden Projektil- und Abprallsplittern schützen sollen.
„Ein entsprechender Umbau würde uns 30.000 bis 40.000 Euro kosten“, sagt der erst vor wenigen Tagen im Amt bestätigte Bruderschafts-Präsident Peter Mahr. Da die Sebastianer diesen Betrag nicht ohne weiteres aufbringen können, wird nun nach einer anderen Lösung gesucht. Bisher wird der Kleinkaliber-Stand in erster Linie nicht von eigenen Mitgliedern genutzt, sondern an fünf bis sechs befreundete Vereine verpachtet.
Bei der Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag wurde die Idee diskutiert, zukünftig nur den nackten Raum zu verpachten. Ein neu zu gründender Dachverband, in dem sich die interessierten Vereine zusammenschließen könnten, wäre dann für die fach- und richtliniengerechte Ausstattung des Raumes verantwortlich und müsste die Kosten dafür übernehmen. Entsprechende Gespräche mit allen Beteiligten sollen demnächst geführt werden.