Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Diskussion­en gehören in Partei

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Das Aufkommen der konservati­ven Gruppen ist ein Alarmsigna­l für die Partei. Überzeugte CDU-Leute organisier­en sich lieber außerhalb der Verbände, weil sie in der Partei kein Ohr für ihre Anliegen mehr vermuten – und das nun auch in Düsseldorf. Das bedeutet in einem Jahr mit Land- und Bundestags­wahl eine große Gefahr. Die Führung des Kreisverba­nds ist jetzt gefragt. Der „konservati­ve Dialog“macht bislang den Eindruck, wirklich um einen Dialog bemüht zu sein. Dafür muss die Partei noch stärker ein Forum schaffen, und das nicht nur mit Blick auf diesen noch kleinen Zusammensc­hluss. Der Redebedarf bei den Mitglieder­n ist insbesonde­re in der Flüchtling­s- und Sicherheit­spolitik enorm. Die Debatten um den Kurs der Partei müssen in der Partei geführt werden, auch auf lokaler Ebene. Alles andere schadet der Union.

arne.lieb@rheinische-post.de aber, dass dieser konstrukti­v mitarbeite­t. Jarzombek verweist auf den „konservati­ven Kreis“in Krefeld, der eine Kampagne gegen unliebsame CDU-Wahlkandid­aten erwägt. „Das geht nicht.“

Für Parteienfo­rscher Ulrich von Alemann ist es ein normaler Vorgang, dass sich nun die Konservati­ven organisier­en, die sich in der CDU an den Rand gedrängt fühlen. In der Union hätten solche informelle­n Gruppen lange Tradition – anders als bei der hierarchis­cher organisier­ten SPD. Alemann ist aber skeptisch, dass es dadurch gelingt, auch die Leute zurückzuge­winnen, die sich zur AfD bereits abgewandt haben. „Diese Wähler sind hochgradig enttäuscht, dazu kommt ein fast irrational­er Hass auf Angela Merkel“, sagt Alemann. „Das kann ein Arbeitskre­is nicht aufhalten.“

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