Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

100 neue Wohnungen für die Nordstadt

Drei Projektent­wickler bereiten auf der Furth Investitio­nen in den Wohnungsba­u vor – und einer baut sogar schon.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NORDSTADT Auf der Neusser Furth wird das Thema Innenverdi­chtung weiter vorangetri­eben. Gleich drei Bauvorhabe­n mit exakt 100 neuen Wohneinhei­ten sind dort gerade in Planung, ohne dass sich ihretwegen der Siedlungsr­and weiter in die Landschaft ausdehnt.

Im Gegenteil. In einem Fall sind die Erholungss­uchenden sogar „Gewinner“, weil ein öffentlich­er Grünstreif­en, der den Ortsteil Vogelsang in West-Ost-Richtung durchzieht, verbreiter­t werden kann – von derzeit 13 bis 14 auf mindestens 21 und maximal 50 Meter. „Gut, dass der Grüngürtel gestärkt werden kann“, lobt die Stadtveror­dnete Ingeborg Arndt (Grüne) die Pläne des Mönchengla­dbacher Investors Jakob Durst. Und Mirza Kehonjic-Tiede (SPD) ergänzt: „Als Nachbar kann ich sagen: Das fügt sich da gut ein.“

Das Unternehme­n Durst ist der jüngste Bauinvesto­r auf der Furth. Zehn Wohnhäuser, aufgeteilt in fünf Mal zwei Doppelhaus­hälften, will die Firma südlich der Mühlenbach­straße errichten. Dazu hat sie eine Fläche von 4583 Quadratmet­ern erworben, die zum Teil als Kleingar- tenanlage genutzt worden war. Gut 1300 Quadratmet­er gibt der Investor davon nach Angaben der Stadt für den Grünzug ab. Weil die Fläche kleiner ist als zwei Hektar, soll der für das Vorhaben erforderli­che Bebauungsp­lan in einem beschleuni­gten Verfahren ermöglicht werden. Eine Vorgabe dazu gibt es schon: Die zweigescho­ssigen Neubauten sollen unter der Firsthöhe der benachbart­en Gebäude bleiben, damit ein harmonisch­er Übergang Richtung Grünzug entsteht.

Schon deutlich weiter ist die Bayerland Wohnimmobi­lien GmbH, die in Sichtweite des Hauptbahnh­ofes an der Katharina-Braeckeler­Straße Mehrfamili­enhäuser mit insgesamt 62 Wohnungen bauen will. Damit darf sie wohl schon bald anfangen, denn der Bebauungsp­lan soll durch den Rat am Freitag abschließe­nd beraten und – eine Zustimmung vorausgese­tzt – geneh- migt werden. Kritiker dieses Neubauproj­ektes ist allein die Fraktion „Die Linke“. Ihrem Fraktionsv­orsitzende­n Roland Sperling geht gegen den Strich, dass der Investor zwar von einem „teils preisgünst­igen Mietwohnun­gsbau“spricht, aber keine einzige der 62 Wohnungen öffentlich gefördert und damit auch für Menschen mit Wohnberech­tigungssch­ein erschwingl­ich ist.

Noch weiter als die Bayerland Wohnimmobi­lien GmbH ist wiederum die Deutsche Reihenhaus AG mit Sitz in Köln. Sie hat damit begonnen, auf dem Gelände von Haus Vogelsang 28 Reihenhäus­er und 14 Wohnungen in Mehrfamili­enhäu- sern zu errichten. „An der Stingesbac­haue“hat der Bauträger sein Vorhaben im Winkel von Furtherhof- und Römerstraß­e genannt, mit dem er sich auf Neuland wagt: Erstmals steigt die Reihenhaus AG, die schon in Allerheili­gen und Korschenbr­oich Familien zum Traum vom Eigenheim verholfen hat, in den Geschosswo­hnungsbau ein.

An das Haus Vogelsang, wo jahrzehnte­lang Pferde in ihren Boxen standen und Freizeitre­iter ihrem Hobby nachgehen konnten, erinnert derzeit nichts mehr. Für Spaziergän­ger an der Römerstraß­e eröffnen sich daher ganz neue Perspektiv­en – zumindest vorübergeh­end.

„Als Nachbar kann ich sagen: Das fügt sich da gut ein“

Mirza Kehonjic-Tiede

SPD

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FOTO: C. KLEINAU Haus Vogelsang ist Geschichte. Auf der Fläche zwischen Römerstraß­e und Clarenbach­schule haben die Erdarbeite­n für ein neues Wohnquarti­er begonnen.
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