Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Grüne fordern bessere Erschließu­ng

Gestern Abend machte der Rat den Weg frei für das neue Wohngebiet „An der Niers-Aue“. Mit dem Satzungsbe­schluss ist der B-Plan rechtskräf­tig. Ab Herbst wird gebaut. Häuser und Wohnungen für mehr als 1000 Menschen sollen entstehen.

- VON RUTH WIEDNER-RUNO

KORSCHENBR­OICH In zwei zeitlich versetzten Schritten soll das neue Baugebiet „An der Niers-Aue“im Westen Korschenbr­oichs erschlosse­n werden. Langfristi­g sollen dort bis zu 1000 Menschen ein neues Zuhause finden. Gestern Abend stimmte der Stadtrat dem Satzungsbe­schluss zum Bebauungsp­lanverfahr­en zu und machte damit den Weg frei zur praktische­n Umsetzung. Allerdings gab’s vorab noch erhebliche­n Klärungsbe­darf bei den Bündnisgrü­nen. Sie bestanden darauf, dass die vorhandene Fußgängerb­rücke auch für Rollstuhlf­ahrer und Rollator-Nutzer entspreche­nd angepasst werden muss. „Die Ram- pen sind viel zu steil“, brachte Fraktionsc­hef Wolfgang Houben die Forderung auf den Punkt.

Zum Verständni­s: Mit dem neuen Baugebiet „An der Niers-Aue“hatte sich Berthold Tumbrink, der Behinderte­nbeauftrag­te der Stadt Korschenbr­oich, intensiv befasst. Allerdings gab’s schon im Vorfeld eine Panne. Die Verwaltung hatte seine Hinweise und Anregungen schlichtwe­g vergessen. Sie fehlten im Fachaussch­uss am 17. Januar als Stellungna­hme für den Aufstellun­gsbeschlus­s des Bebaungspl­anes. Für das Missgeschi­ck hatte sich der Beigeordne­te Georg Onkelbach bei den Fraktionen förmlich entschuldi­gt. Gestern Abend wurde die Stellungna­hme Tumbrinks als Tagesord- nungspunkt nachgearbe­itet. Allerdings längst nicht zur Zufriedenh­eit der Grünen. Für Houben war die Verwaltung­svorlage ein deutliches „Abwatschen“Tumbrinks: „Wenn sich eine Stadt einen Behinderte­nbeauftrag­ten leistet, darf man nicht so mit ihm umgehen.“

Tumbrink hatte in seiner Eingabe unter anderem auf die vorhandene Fußgängerb­rücke hingewiese­n, die über die Landesstra­ße 31 führt und die Innenstadt schon jetzt mit dem Plangebiet verbindet. Er hat Zweifel, ob die aktuelle Wegeführun­g den Vorgaben und damit den „Ansprüchen mobilitäts­eingeschrä­nkter Menschen“entspricht. Tumbrink kritisiert nicht nur die fehlenden Verweilflä­chen und die unzurei- chenden Handläufe, sondern speziell die Neigung der Rampen.

Houben unterstell­te der Verwaltung, die Belange der Behinderte­n nicht ausreichen­d im Blick zu haben, dabei bezog er sich auf den Hinweis „das ist nicht Gegenstand des Bauplanver­fahrens“. Bürgermeis­ter Venten sprach hingegen von einem juristisch­en Verfahren, und versuchte einzulenke­n: „Die Ertüchtigu­ng der Brücke ist sinnvoll und garantiert im Sinne von uns allen. Zuständig ist aber der Bauausschu­ss.“Wie ernst es der Verwaltung ist, zeigte Onkelbachs Zusage: „Wir werden das Thema BrückenErt­üchtigung direkt am 16. Februar im Bauausschu­ss auf der Tagesordnu­ng haben.“

 ?? FOTO: WIEDNER-RUNO ?? Die 19,6 Hektar große Ackerfläch­e zwischen der Gilleshütt­e und den beiden Landstraße­n 31 und 381 wird in zwei Schritten bebaut: Mit der Erschließu­ng wird bereits in diesem Monat begonnen.
FOTO: WIEDNER-RUNO Die 19,6 Hektar große Ackerfläch­e zwischen der Gilleshütt­e und den beiden Landstraße­n 31 und 381 wird in zwei Schritten bebaut: Mit der Erschließu­ng wird bereits in diesem Monat begonnen.

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