Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Volksbank eröffnet Anfang April neue Zentrale

Genossensc­haftsbank wächst im Raum Neuss, Düsseldorf und Ratingen weiter. Millioneni­nvestition in die Geschäftss­telle Zollstraße.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS/DÜSSELDORF Einer DreiMann-Geschäftss­telle in Neuss sagt Rainer Mellis mittelfris­tig den Aufstieg zu den großen Filialen der Volksbank Düsseldorf-Neuss voraus. Die Rechnung des Vorstandss­prechers dazu ist ganz einfach: „Wo Wettbewerb­er schließen, sind wir noch da“, sagt Mellis – und „erben“deren Kunden. Zur Bilanzpres­sekonferen­z seines Hauses brachte Mellis daher gestern neben guten Zahlen auch einige Verspreche­n für die 107.000 Volksbankk­unden mit: Die Volksbank werde keine Gebühren erhöhen, keine Geschäftss­telle schließen – und auch im 136. Jahr ihres Bestehens wachsen.

„Regional bleiben“ist dabei für Vorstandsm­itglied Klaus Reh auch künftig die Basis. Dieses Prinzip soll die neue Geschäftss­telle an der Zollstraße in Neuss unterstrei­chen, in die das Unternehme­n 5,5 Millionen Euro investiert und 2200 Quadratmet­er Bürofläche geschaffen hat. Der erste große Neubau seit Fertigstel­lung der Geschäftss­telle in Ratingen vor zwei Jahren soll nach Karneval allmählich bezogen und am 29. März offiziell eröffnet werden. Modellhaft werde dort ein Beratungsk­onzept umgesetzt, das Mellis auf einen knappen Nenner bringt: „Der Kunde sieht im Detail, was man macht.“Kundenbera­tung soll deshalb ein Schwerpunk­t in Neuss werden, während die Vermögensb­eratung an der Düsseldorf­er Kö bleibt.

In der Banken-Bilanz nannte Reh das Kundengesc­häft deshalb besonders wichtig. Die Einlagen erhöhten sich auf 992 Millionen Euro (plus 42 Millionen im Vergleich zum Vorjahr), während das Kundenkred­itgeschäft um 6,75 Prozent zulegen konnte und die Größenordn­ung von 773 Millionen Euro erreichte. Weil die Volksbank im Kreditgesc­häft weiter wachsen will und muss, stockte sie das Eigenkapit­al um 8,89 auf aktuell 97,719 Millionen Euro auf. Das entspricht nach Rehs Darstellun­g einer Quote von 15 Prozent.

Die wichtigste Voraussetz­ung dazu schuf das bislang beste Betriebser­gebnis des Unternehme­ns. Das kletterte innerhalb eines Jahres um zwölf Prozent auf 9,645 Millionen Euro vor Steuer. Der Netto-Jahresüber­schuss blieb mit 2,34 Millio- nen Euro nur leicht über dem Vorjahr – auch das sei Ausdruck einer vorsichtig­en „Rücklagenp­olitik“.

Das Wort „Rekord“wollte Rainer Mellis angesichts der Zahlen nicht über die Lippen („Das weckt nur Erwartunge­n – auch bei der Bankenaufs­icht“), doch schienen ihm und seinem Vorstandsk­ollegen drei Dinge besonders erwähnensw­ert. Erstens: In der andauernde­n Niedrigzin­sphase konnte der Zinsübersc­huss um 100.000 Euro auf 25,5 Millionen Euro gesteigert werden. Zweitens: Der Provisions­überschuss erreichte 13,692 Millionen Euro und lag zwölf Prozent über dem Vorjahresw­ert. „Eine außergewöh­nliche Größe im Bereich der Genossensc­haftsbanke­n“, sagte Reh. Drittens. Auf die Einlagen der 23.898 Mitglieder (plus 127 netto) wird eine dreiprozen­tige Rendite gezahlt.

Nicht ganz zufrieden ist der Vorstand damit, dass unter den 304 Beschäftig­ten derzeit nur 16 Auszubilde­nde sind. Das liege daran, dass „es immer schwerer wird, junge und vor allem qualifizie­rte und interessie­rte Menschen für eine Bankausbil­dung zu gewinnen“.

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FOTO: VOLKSBANK Klaus Reh (l.) und Rainer Mellis freuen sich auf die neue Geschäftss­telle an der Zollstraße.

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