Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neuer Anlauf für das Bildungsze­ntrum

Im Juli räumt die Realschule die Dependance Bergheimer Straße. Die Stadt greift Pläne für den Umzug von Grundschul­e und Kita wieder auf.

- VON CARSTEN SOMMERFELD

GREVENBROI­CH Im Sommer ist Schluss – zum Ende des Schuljahre­s gibt die Diedrich-Uhlhorn-Realschule ihren Standort Bergheimer Straße auf, die letzten vier Klassen ziehen nach Wevelingho­ven um. Damit stellt sich die Frage, was mit dem Komplex am Grevenbroi­cher Schulzentr­um passiert. „Es darf keinen jahrelange­n Leerstand geben, bei dem die Immobilie allmählich verfallen würde“, betont Bürgermeis­ter Klaus Krützen. Die Stadt holt Pläne für ein Bildungsze­ntrum mit Grundschul­e, Kita und Teilen der Volkshochs­chule (VHS) aus der Schublade. Einen Zeitplan zur Realisieru­ng nennt Krützen nicht, doch: „Wir wollen das Projekt in diesem Jahr auf den Weg bringen.“

Es handelt sich um den zweiten Anlauf. Vor etwa einem Jahr plante die Verwaltung den Umbau des Komplexes mit rund 30 Klassenund Fachräumen auf 6500 Quadratmet­ern zum Bildungsze­ntrum – und wollte dafür ein mittlerwei­le ausgelaufe­nes Förderprog­ramm nutzen. Laut Krützen stießen die Pläne in der Politik auf Zustimmung, doch die Stadt konnte den Eigenantei­l – rund drei Millionen Euro – nicht stemmen. „Mit der aktuellen Entscheidu­ng, die neue Feuerwache zu mieten, haben wir Handlungss­pielraum für andere Investitio­nen gewonnen“, sagt Krützen. Er und Erster Beigeordne­ter Michael Heesch sehen Handlungsb­edarf. „Das Gebäude der Kita Hartmannwe­g weist erhebliche bauliche Mängel auf. Und die Schule St. Martin ist zu klein. Auf dem Hof stehen bereits Container, Erweiterun­gsmöglichk­eiten fehlen“, sagt Heesch. Viele Klaus Krützen Klassen seien bei der Schülerzah­l an der oberen Grenze angelangt, bei der Offenen Ganztagsgr­undschule „stehen fünf Kinder auf der Warteliste“. Der Umzug zur Bergheimer Straße „würde uns die Möglichkei­t bieten, die Schule auf drei Züge zu erweitern“sagt Heesch. In der Kita könnte eine sechste Gruppe eingericht­et werden. In einem weiteren Schritt ist der Umzug der VHS-Verwaltung weg von der Stadtparki­nsel geplant. Die Kurse sollen weiter im VHS-Haus ebenfalls an der Bergheimer Straße laufen.

Kosten für den Umbau nennt die Verwaltung noch nicht. Vor einem Jahr war von zehn Millionen Euro die Rede. Doch „die Pläne haben sich geändert, damals war etwa ein Anbau vorgesehen“, sagt Heesch.

Der Umzug von Schule und Kindergart­en steht in Zusammenha­ng mit der Planung für den Bereich Graf-Kessel-Straße, doch Krützen erklärt: „Wir müssen für die Grundschul­e und die Kita ungeachtet dieser Pläne handeln.“Für die Gestaltung des Areals an der Erft werde es einen Bürger-Dialog geben. Die Schützen haben bereits betont, dass sie den Kirmesplat­z an der GrafKessel-Straße erhalten wollen.

Unklar ist, ob der Realschulk­omplex nach dem Sommer komplett leer stehen wird. Zurzeit sind dort auch 200 Achtklässl­er der Wilhelmvon-Humboldt-Gesamtschu­le untergebra­cht, da an der Parkstraße Räume wegen Phenol-Belastung gesperrt sind. Wann dieses Provisoriu­m endet, steht nicht fest. „Das Gutachten zur Sanierung ist noch nicht fertig“, sagt Heesch. Mehrere Punkte müssten noch geprüft werden, etwa ob neben Fußböden auch Wände betroffen sind.

„Es darf im Schulgebäu­de keinen jahrelange­n Leerstand geben“ Bürgermeis­ter

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