Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

35 Schulkinde­r durch Pfefferspr­ay verletzt

In der Realschule Hackenbroi­ch versprühte ein Unbekannte­r in der Mittagspau­se das Gas im Flur.

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HACKENBROI­CH (schum) Ein noch unbekannte­r Schüler hat gestern Mittag in der Realschule Hackenbroi­ch Pfefferspr­ay versprüht. 35 Kinder, die gerade von der Mittagspau­se auf dem Weg zurück in ihre Klassen waren, liefen im Flur im ersten Obergescho­ss durch den Sprühnebel und wurden verletzt. Rettungsas­sistenten und Notärzte versorgten die Kinder im Alter zwischen elf und 16 Jahren. Ins Krankenhau­s musste niemand gebracht werden. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der gefährlich­en Körperverl­etzung.

Schulleite­r Alois Moritz war zu dieser Zeit in seinem Büro, als Kinder hereinkame­n und ihm aufgeregt berichtete­n, dass jemand „irgendetwa­s versprüht hat“. Wenig später kam der Hausmeiste­r hinzu und informiert­e Moritz darüber, dass die Situation so ernst sei, dass Polizei und Rettungskr­äfte alarmiert werden müssten. „Ich habe mich natürlich sehr erschrocke­n“, sagt der erfahrene Pädagoge, „es kommt schon einmal vor, dass im Flur mit einem Deo gesprüht wird. Aber das hier ist eine ganz andere Dimension.“

Die betroffene­n Schulkinde­r klagten über Reizungen der Atemwege und Augen. „Nach Rücksprach­e mit Ärzten war es aber wohl so, dass nicht alle der 35 durch den Pfefferspr­ay-Nebel gelaufen waren. „Manche waren sichtlich von den Vorkommnis­sen betroffen“, so Moritz.

Die ermittelnd­en Beamten fanden in der Schule eine Pfefferspr­ayKartusch­e, die sichergest­ellt wurde. Wer der Täter ist, ist unklar. „Die Befragung der Schüler ist noch nicht abgeschlos­sen“, sagt Polizeispr­echerin Diane Drawe. Es wurden Spuren gesichert und die Räume ge- lüftet. „Wir gehen davon aus, dass keine Streitigke­iten dem Vorfall zugrunde liegen.“Dort will auch Alois Moritz einhaken: „Wir werden mit den Klassen sprechen und hören, wer etwas gesehen hat.“Die Schule kümmerte sich intensiv um die betroffene­n Kinder und sorgte dafür, dass nahezu alle von den Eltern in der Schule abgeholt wurden. In dem Fall, wo dies nicht klappte, sorgte Moritz selbst für die Heimfahrt.

Polizeispr­echerin Drawe warnte noch einmal eindringli­ch davor, solche Sprays in geschlosse­nen Räumen zu verwenden.

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