Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Fußball wird gegen Futsalball eingetausc­ht

Bei der Hallen-Kreismeist­erschaft der Frauen wird am Wochenende nicht wie gewöhnlich gespielt.

- VON LEONIE KELLERS

RHEIN-KREIS Bei der Hallen-Kreismeist­erschaft am Wochenende tritt der SV Rosellen als Titelverte­idiger an. Das Turnier beginnt am Samstag und Sonntag um 11 Uhr in der Sporthalle Gustorf. Ausrichter ist die SG Gustorf-Gindorf.

Am Samstag steht die Vorrunde auf dem Plan. Da spielen neun Kreisligis­ten gegeneinan­der, die beiden Besten kommen in die Endrunde. Diese wird am nächsten Tag gegen die drei Bezirkslig­a- und die drei Landesliga­mannschaft­en ausgetrage­n.Diesmal gibt es allerdings eine entscheide­nde Veränderun­g. Es wird nicht wie üblich mit einem normalen Fußball, sondern mit einem Futsalball gespielt. Der Futsalball ist etwas kleiner und leichter als der gewöhnlich­e Fußball und „springt“deswegen nicht so in der Halle. Es wird aber nach denselben Regeln wie immer gespielt.

Die Entscheidu­ng, mit diesem Ball zu spielen, wurde von Brigitte Reuß-Tannigel getroffen. Sie ist als Staffellei­terin für die Frauen in der Kreisliga zuständig. Doch nicht nur sie, sondern auch der Verband will Futsal vorantrage­n. „Futsal wird vom Verband gefordert und gefördert“, sagt sie. Bei diesem Turnier wird der Futsalball zum ersten Mal auch bei den Erwachsene­n genutzt. Bei den Hallenmeis­terschafte­n Neuss-Kaarst, die immer im Januar stattfinde­n, spielen die Jugendlich­en bereits im dritten Jahr mit diesem Ball. Auch der Nachwuchs des VfR Büttgen trainiert schon seit vier Jahren mit dem Futsalball. „Wir haben den Jugendlich­en damals einen Futsalball gegeben und es hat ihnen gefallen“, erzählt Brigitte Reuß-Tannigel. „Meiner Meinung nach ist ein Futsalball besser für die Halle geeignet als ein normaler Fußball. Den Futsalball hat man besser unter Kontrolle“, sagt sie. Für die Trainer und die Spielerinn­en ist das natürlich eine Umstellung. Die Mannschaft des SV Hemmerden unter Leitung von Trainer Peter Compes hat bis jetzt noch nicht mit diesem Ball gespielt. „Wir haben damit noch nicht trainiert“, sagt Compes. „Die Praxis wird zeigen, wie das mit diesem Ball funktionie­rt“, fügt er hinzu. Er selbst kennt den Ball nur aus dem Fernsehen und ist gespannt, wie sich das Turnier entwi- ckeln wird. Der Trainer der SVG Weißenberg, Guido Brenner, hält davon nichts. „Entweder man spielt richtig Futsal oder Fußball, aber nicht so. Das ist nichts halbes und nichts ganzes“, erzählt er. Man sollte sich für eine Sportart entscheide­n und nicht nur für einen anderen Ball. Auch sein Team hat noch nicht mit so einem Ball trainiert. Sie haben bloß aus einem normalen Fußball ein wenig Luft rausgelass­en, damit er, wie ein Futsalball, sprungredu­zierter ist. Richard Dolan, der neue Trainer des SV Rosellen, sieht das Ganze eher neutral. „Ich bin da unaufgereg­t“, sagt er zu der Veränderun­g. „Hauptsache, es werden genug Tore geschossen.“

Ob die Spielerinn­en mit dieser Entscheidu­ng zurecht kommen, wird man am Wochenende bei den Hallenmeis­terschafte­n sehen. Fest steht aber, dass bis jetzt nicht jeder von dieser Entscheidu­ng, nur den Ball auszutausc­hen, überzeugt ist.

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