Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

In Wesel haben die Menschen am meisten Freizeit

In einem großen Datenproje­kt hat der WDR Fakten zum Land und seinen Einwohnern ermittelt. Einiges überrascht.

- VON LESLIE BROOK

DÜSSELDORF Am „fleißigste­n“sind die Menschen in Düsseldorf – zumindest wenn es nach Arbeitsstu­nden geht. Statistisc­h gesehen sind die Erwerbstät­igen dort 1389 Stunden im Jahr im Einsatz, gefolgt von Leverkusen (1361) und Köln (1357). Die niedrigste­n Werte ermittelte­n die Statistike­r für den Kreis Wesel mit 1269 Stunden. Entspreche­nd groß ist dort die freie Zeit. Begründung: Das Arbeitsleb­en sei gerade in Städten mit starkem Dienstleis­tungssekto­r vielfältig­er geworden durch flexible Zeiten und neue Beschäftig­ungsmodell­e. Auch große Unternehme­n, die vielen Menschen Arbeit geben, haben Auswirkung­en auf die „Pro-Kopf-Arbeitszei­t“.

Für seine Dokumentat­ionsreihe über NRW hat der WDR 2000 Statistike­n zu verschiede­nen Lebensbere­ichen der 18 Millionen Einwohner des Landes ausgewerte­t sowie eigene Studien erhoben. Zu den Themen Wohnen, Freizeit, Ernährung und Zukunft sind so vier 45-minütige Folgen voller Daten, Zahlen und Fakten zum größten deutschen Bundesland entstanden. Darunter einiges, das überrascht. Etwa, dass in NRW gehortet wird. 10.000 Dinge stapeln sich in jedem Haushalt, sie sind so schwer wie zehn Kleinwagen. Jeder Fünfte wohnt allein, jeder Neunte hat eine Katze, und MehrPerson­en-Haushalte sind häufiger Haustierbe­sitzer als Alleinsteh­ende. Den Menschen ist beim Thema Wohnen die Einbauküch­e am wichtigste­n, gefolgt vom Gäste-WC und dann erst dem Balkon.

Mit Grafiken werden die Erhebungen etwa zur Wohnsituat­ion illustrier­t; daneben werden Menschen in ungewöhnli­chen Wohnprojek­ten begleitet: ein Paar, das ein Haus in einer alten Zechensied­lung umgestalte­t hat oder eine geschieden­e Frau, die in Wuppertal in einer Riesen-WG mit 20 Bewohnern lebt.

Am teuersten ist ein Einfamilie­nhaus mit 120 Quadratmet­ern in Düsseldorf: Während es im Landesschn­itt 247.000 Euro kostet, muss man in der Landeshaup­tstadt rund 550.000 Euro berappen. Wer es günstiger will, sollte den Kreis Höxter in Erwägung ziehen: Dort kostet das Eigenheim nur 119.000 Euro. Dafür werden in Düsseldorf Wohnungen meistens (79 Prozent) mit einem Balkon angeboten, in Höxter trifft das nur für jede zweite Wohnung zu – dort gibt es gleichzeit­ig deutlich weniger Sonnenstun­den.

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QUELLE: WDR | GRAFIK: FERL
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