Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tango, Tanz und Schattenth­eater

Vom 22. Juli bis zum 20. August findet das Kölner Sommerfest­ival in der Philharmon­ie statt. Zu den Höhepunkte­n der Reihe gehören das Tangomusic­al „Tanguera“und das Alvin Ailey American Dance Theater.

- VON STEPHAN EPPINGER

KÖLN Das Kölner Sommerfest­ival in der Philharmon­ie hat eine lange Tradition. Bereits in den 80er Jahren startete die Nutzung des Konzerthau­ses in der heißen Jahreszeit für hochkaräti­ge Shows aus der ganzen Welt, die das Mannheimer Unternehme­n BB Promotion an den Rhein holte. In diesem Jahr gibt es vom 22. Juli bis zum 20. August insgesamt vier Gastspiele in der Philharmon­ie.

Los geht es mit dem Berliner Künstlerko­llektiv Familie Flöz. Das Maskenthea­ter kehr am 22. und 23. Juli nach langer Pause mit seiner Show „Teatro Delusio“zurück in die Domstadt. Es zeichnet sich durch ein poetisch-humorvolle­s Programm aus, das den Zuschauer in neue Welten mitnimmt. Zu den interessan­ten Shows gehört auch das Schattenth­eater der US-amerikanis­che Tanzcompan­y Pilobolus, das schon mit seinem ersten Programm tausende Fans begeistert­e. Jetzt kehrt „Shadowland 2“mit neuen Abenteuern zurück und ist vom 25. bis zum 6. Juli zu Gast in Köln.

Schon mehrfach sorgte zudem die weltberühm­te New Yorker Tanzcompan­y für Begeisteru­ng und eine ausverkauf­te Philharmon­ie, wo sie erstmals vor 25 Jahren zu Gast war. Vom 8. bis 13. August kehrt das Alvin Ailey American Dance Theater im Rahmen seines Sommergast­spiels zum siebten Mal zurück nach Köln. Seit der Gründung verzeichne­ten die US-Tänzer 25 Millionen Zuschauer in 71 Ländern.

Gleich zwei Deutschlan­dpremieren begeht die internatio­nal erfolgreic­hste Company der Vereinigte­n Staaten beim Kölner Sommerfest­ival mit „Exodus“von Hip-Hop Choreograf Rennie Harris und „Four Corners“von Ronald K. Brown. Daneben darf sich das Publikum auf „Takademe“von Company-Chef Robert Battle sowie auf Alvin Aileys zeitloses Meisterwer­k „Revelation­s“freuen. Der Klassiker aus dem Jahr 1960 führt tief in den Süden Amerikas und zelebriert das afroamerik­anische Erbe in Bildern von zeitloser Schönheit und Eleganz.

Mit großer Beweglichk­eit und tiefem Ausdrucksv­ermögen wechseln die über 30 Tänzerpers­önlichkeit­en des Alvin Ailey American Dance Theaters geschmeidi­g zwischen den Stilen und überzeugen als Ensemble und durch individuel­le Perfektion. Ihre tänzerisch­e Bandbreite reicht von Modern Dance bis Ballett und Hip-Hop. Die Company, die sich auch unter der künstleris­chen Leitung von Robert Battle weiter dem Erbe ihres 1989 verstorben­en Gründers Alvin Ailey verschrieb­en hat, zählt heute mehr als 200 Werke von über 80 Choreograp­hen zu ihrem Repertoire.

Den Abschluss des Festivals bilden in diesem Jahr Gäste aus Südamerika. Tanguera, der erfolgreic­hste argentinis­che Musical-Export, hat inzwischen weltweit seine Fans. Vom 15. bis 20. August kehrt das Tango-Feuerwerk unter der Schirmherr­schaft von Maestro Daniel Barenboim nach Köln zurück – erstmals mit der Tänzerin Melody Celatti in der Hauptrolle, die 2008 mit dem Weltmeiste­rtitel im Bühnentang­o ausgezeich­net und unter anderem bereits in New York, Paris, Rom und Sydney auf der Bühne gute Kritiken bekam.

Tanguera führt in das Buenos Aires des frühen 20. Jahrhunder­ts und sein berüchtigt­es Hafenviert­el La Boca. Es erzählt vom schicksalh­aften Leidensweg der schönen Immigranti­n Giselle, von ihrer Ankunft im Hafen über ihre Arbeit in einem der unzähligen Bordelle der Stadt bis zum Erfolg als Tänzerin in der glitzernde­n Welt des Cabarets. Doch Tanguera erzählt auch die Geschichte des Tango selbst. In einer Erzählung, die ganz auf den Tanz vertraut, erschließt sich sein Weg durch die Gesellscha­ftsschicht­en.

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FOTOS: ANDREW ECCLES/ALEX RUMFORD Seit 25 Jahren kommt das Alvin Ailey American Dance Theater in die Kölner Philharmon­ie (l.). Aus Argentinie­n kommt hingegen das Musical „Tanguera“(r.) in die Domstadt – mit der Weltmesite­ring im Bühnen-Tango.
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