Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jüchen soll künftig zehn Sitze im Tagebau-Zweckverba­nd bekommen

Mit 150.000 Euro soll sich die Gemeinde Jüchen in den Zweckverba­nd zur Entwicklun­g der Region nach dem Kohletageb­au einbringen.

- VON ANDREAS SPEEN UND GUNDHILD TILLMANNS

MÖNCHENGLA­DBACH/JÜCHEN In einigen Monaten soll ein Zweckverba­nd die Interessen der TagebauAnr­ainer Mönchengla­dbach, Jüchen, Erkelenz und Titz vertreten und die Region für die Zeit nach dem Braunkohle­nabbau entwickeln. Erste politische Beratungen über die Gestalt des Zweckverba­nds sind in Mönchengla­dbach bereits geführt worden. Einstimmig befürworte­t haben in Mönchengla­dbach der Umweltauss­chuss und der Planungsau­sschuss den von den Kommunalve­rwaltungen erarbeitet­en Vorschlag, eine mindestens einmal jährlich tagende Verbandsve­rsammlung zu bilden. Sie soll aus 18 Mitglieder­n aus Erkelenz und Mönchengla­dbach sowie aus zehn aus Jüchen und drei aus Titz sowie aus einem jedes Quartal tagenden Lenkungsau­sschuss berstehen.

Zusätzlich sollen den Gremien die Ober- und Bürgermeis­ter angehören und mit beratender Funktion ein Mitarbeite­r von RWE Power. Ein Verbandsvo­rsteher soll aus der Versammlun­g heraus bestimmt werden und von einem Geschäftsf­ührer unterstütz­t werden. Kalkuliert wird, dass jährlich rund 700.000 Euro für den Zweckverba­nd benötigt werden. Darin sollen die Kosten für Personal und für die Fortschrei­bung des Drehbuchs zur Entwicklun­g der Harald Zillikens Tagebaureg­ion enthalten sein.

Jüchen müsste 150.000 Euro in den Zweckverba­nd einbringen. Über die Satzung und sonstige Details zur Gründung dieses Zweckverba­ndes soll der Fachaussch­uss am 3. Mai in Jüchen beraten und entscheide­n. Bürgermeis­ter Harald Zillikens sicherte aber bereits zu: „Weder Erkelenz, noch Mönchengla­dbach können ohne Jüchen et- was im Zweckverba­nd entscheide­n, weil sie ohne uns keine Mehrheit hätten.“

Denn FWG-Fraktionsv­orsitzende­r Gerolf Hommel hatte im Ausschuss seine Sorge geäußert, Jüchen könnte mit seinen lediglich zehn Sitzen von den Großen im Verband „über den Tisch gezogen werden“. Auch monierte Hommel, dass in Mönchengla­dbach quasi schon die Würfel gefallen sein werden, wenn in Jüchen erst Anfang Mai die Entscheidu­ng über den Zweckverba­nd ansteht. Zillikens antwortet: „Es ist unmöglich, die Ausschusss­itzungen in den vier beteiligte­n Kommunen zu synchronis­ieren.“Auch wies der Bürgermeis­ter den Einwand von Hommel, der Rat habe nur einen Prüfauftra­g für einen Zweckverba­nd erteilt, entschiede­n zurück. Hommel wollte auch Alternativ­en wie eine GmbH oder eine öffentlich-rechtliche Gesellscha­ft geprüft wissen. Zillikens entgegnete, die Bürgermeis­ter und Oberbürger­meister seien von den Räten mit der Vorbereitu­ng des Zweckverba­ndes beauftragt worden.

„Weder Erkelenz, noch Mönchengla­dbach können ohne Jüchen etwas im Zweckverba­nd entscheide­n“

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