Ceven Klatt spricht von einem „Schlüsselspiel“

Drittliga-Tabellenführer Neusser HV ist morgen ab 17 Uhr bei der wiedererstarkten Reserve des TBV Lemgo zu Gast.

NEUSS Während die „Rhein-Vikings“ihren (Teil-)-Umzug nach Düsseldorf vorbereiten – Geschäftsführer René Witte über die kommende Saison, in der die Heimspiele im Castello oder der Mitsubishi ElectricHalle im Schnitt 1500 bis 1700 Zuschauer anlocken sollen: „Wir haben positive Rückmeldungen erhalten. Ein Großteil der Zuschauer wird uns über die Brücke begleiten, einige wenige Traditionalisten nicht“– übt sich Ceven Klatt sechs Spieltage vor Saisonende in der 3. HandballLiga West weiter in Zurückhaltung.

Mit Blick auf die morgige Partie (17 Uhr, Halle Vogelsang) bei der HSG Lemgo II spricht der Trainer des Neusser HV von einem „Schlüsselspiel“. Denn die immer noch unbesiegten Neusser sind nur schein- bar mit bereits mehr als einem Bein in der 2. Liga: Eine einzige Niederlage würde das Rennen um den direkten Aufstieg wieder vollkommen offen machen. Denn dann könnte sich Eintracht Hagen, das seit dem Trainerwechsel (Nils Pfannenschmidt für Lars Hepp) vier eindrucksvolle Siege feierte, mit einem Sieg am letzten Spieltag in Neuss aufgrund des besseren direkten Vergleichs noch den Meistertitel sichern.

Bislang hat der Tabellenführer den Kopf immer noch aus der Schlinge ziehen können – zuletzt am Samstag, als er gegen die SG Schalksmühle-Halver aus einem 18:19-Rückstand nach 42 Minuten noch einen 29:24-Sieg machte. Was Klatt nachdenklich stimmt, ist deshalb weniger die Verfassung der eigenen Mannschaft, auch wenn hinter den Einsätzen von Bennet Joh- nen, Alexander Oelze und Marian Basic dicke Fragezeichen stehen, als vielmehr die der morgigen Gastgeber: „Wir treffen auf eine sehr, sehr starke Lemgoer Mannschaft. Da müssen wir schon eine Top-Leistung bringen, um dort zu bestehen.“

Indiz dafür ist der vergangene Spieltag, als die HSG das ostwestfälische Reserve-Duell mit GWD Minden mit 30:26 gewann – gegen Gäste, die seit dem 10. Dezember von neun Spielen nur eines verloren hatten: mit 23:24 (nach 16:10-Pausenführung) beim Neusser HV. „Das sagt alles, wie stark Lemgo ist, seit ihr Kader wieder komplett ist“, meint Klatt. Zuvor hatte die HSG nämlich drei Niederlagen in Folge kassiert, weil Trainer Christian Plesser etliche Akteure an die in der Bundesliga um den Klassenerhalt kämpfende Erstvertretung abgeben musste. Die trifft bereits heute auf die Rhein-Neckar Löwen, so dass einem Einsatz von Talenten wie Dominik Ebner oder dem gerade mit einem Bundesliga-Vertrag ausgestatteten Robin Hübscher gegen Neuss nichts im Wege steht. Zudem hütet der Erstliga-erfahrene Jonas Maier jetzt das Tor der Zweitvertretung. „Da müssen wir voll konzentriert sein“, sagt Klatt – und nicht in Gedanken schon in Liga zwei.

NGZ-FOTO: -WOI Im Hinspiel erzielte Bennet Johnen drei Tore gegen die Lemgoer Deckung um Soenke Brass (l.) und Philipp Vorlicek, morgen ist sein Einsatz wegen eines Muskelfaserrisses stark gefährdet.