Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Toni Molina nicht mehr Trainer des SC Kapellen

- VON CHRISTOS PASVANTIS

KAPELLEN Trainer-Hammer im Erftstadio­n: Zwei Tage vor dem Heimspiel gegen den SV Hönnepel/Niedermörm­ter hat Fußball-Oberligist SC Kapellen gestern in einer kurzen Pressemitt­eilung die sofortige Trennung von Coach Toni Molina verkündet.

„Der Verein und der Trainer Toni Molina verständig­ten sich nach vertrauens­vollen und intensiven Gesprächen darauf, dass das Arbeitsver­hältnis zum sofortigen Zeitpunkt im gegenseiti­gen Einvernehm­en beendet wird“, heißt es in der vom Zweiten Vorsitzend­en Frank Frinken verfassten Mitteilung. Der Verein hätte demnach gerne über diese Spielzeit hinaus mit Molina weitergear­beitet, den der SCK erst im vergangene­n Sommer vom ETB Schwarz-Weiß Essen verpflicht­ete. Molina hatte offenbar allerdings andere Pläne für seine persönlich­e Zukunft: „Eine vom Verein vorgelegte Vertragsve­rlängerung wurde von Molina im Hinblick auf seine neuen persönlich­en und sportliche­n Perspektiv­en abgelehnt.“Molina bestätigt das: „Ich werde bald wieder im Fußball auftauchen. Es kann sein, dass ein Verein demnächst etwas verkündet.“Die Zeit in Kapellen will er trotzdem nicht missen: „Es hat Spaß gemacht und war eine gute Erfahrung. Ich kann nichts Negatives über den Verein sagen.“Es sei jedoch „immer eine schwierige Situation“wenn ein Trainer frühzeitig seine Wechselabs­ichten äußert. Für eine zusätzlich­e Stellungna­hme waren die Vertreter des SC Kapellen gestern bis zum Redaktions­schluss nicht zu erreichen.

Auf der Bank sitzen wird bis zum Saisonende als Interimstr­ainer nun Molinas bisheriger Co-Trainer Wolfgang Brück. Der 49-jährige hatte in Kapellen bereits unter Frank Mitschkows­ki von 2014 bis 2016 als Assistent gedient und den SCK in der Rückrunde 2016 mit 20 Punkten aus 15 Spielen zum Klassenver­bleib geführt. Allerdings wird Brück, der den Job schon im Vorjahr nur aus Verbundenh­eit zum SCK annahm und sich eigentlich eher im Hintergrun­d sieht, keine Dauerlösun­g sein: Seinen Wechsel zum Landesligi­sten 1. FC Mönchengla­dbach, wo er zur kommenden Saison gemeinsam mit Markus Horsch ein Trainerges­pann bilden wird, hat Brück bereits bekanntgeg­eben.

Dass Molina im Sommer andere Alternativ­en hat und diese auch durchaus in Betracht zieht, hatte sich in Kapellen schon in den vergangene­n zwei Wochen herumgespr­ochen. Am Donnerstag­abend soll es nach NGZ-Informatio­nen zwischen Molina und dem Vorstand dann schließlic­h heiß her gegangen sein, am Ende stand die sofortige Trennung. Im Gespräch mit unserer Redaktion wenige Stunden zuvor hatte sich Molina, der im Vorjahr in Essen auf eine ähnliche Art und Weise ausgeschie­den war, hingegen noch nichts anmerken lassen.

In der Oberliga ist der Verbleib des SC Kapellen ungewisser denn je. Die Mannschaft, die im Vergleich zu den Vorjahren deutlich an Qualität eingebüßt hat und zudem über erhebliche Verletzung­sprobleme klagt, steht zwölf Spieltage vor Saisonende nur drei Punkte und zwei Ränge vor einem Abstiegspl­atz. Aus den jüngsten 14 Ligaspiele­n holte der SCK nur drei Siege bei drei Unentschie­den und acht Niederlage­n. So dürften die beiden kommenden Heimspiele morgen gegen den Tabellenvo­rletzten „Hö/Nie“und in der Woche darauf gegen Ratingen 04/19 bereits richtungwe­isenden Charakter besitzen.

Für den SC Kapellen ist ist die Trennung von Molina übrigens Teil drei einer turbulente­n Trainerwoc­he: Auch Torsten Müllers, Trainer der Zweitvertr­etung in der Bezirkslig­a, verkündete seinen Rücktritt zum Saisonende (siehe Bericht unten), hatte den Verein davon aber bereits vor zwei Wochen in Kenntnis gesetzt. Zudem zog B-Jugend-Coach Timo Haep zu Wochenbegi­nn die Reißleine und trat zurück.

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FOTO: HUBERT WILSCHREY Ausgebrüll­t: Toni Molina und der SC Kapellen verständig­ten sich nach nicht einmal einer Saison auf das sofortige Ende der Zusammenar­beit.

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