Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Landrat kritisiert Etat der Stadt als strukturel­l unausgewog­en

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NEUSS (-nau) Der Landrat hat den Haushalt der Stadt für das laufende Jahr mit Aufwendung­en in Höhe von 483,4 Millionen Euro genehmigt. Aber auch wenn Hans-Jürgen Petrauschk­e bis 2020 nichts erkennen kann, was die Verpflicht­ung zu einem Haushaltss­icherungsk­onzept nach sich ziehen könnte, spart er als Kommunalau­fsicht nicht mit kritischen Anmerkunge­n. Ohne handfeste Ergebnisse der Arbeitsgru­ppe Haushaltsk­onsolidier­ung, so sein Eindruck, muss die Stadt ab 2018 die allgemeine Rücklage in Anspruch nehmen. Das heißt: Die Stadt lebt dann von ihrer Substanz – was dem gesetzlich­en Gebot der Eigenkapit­alerhaltun­g, aus das der Landrat hinweist, zuwider läuft.

Schon in diesem Jahr gelingt der Etatausgle­ich nur durch einen außerorden­tlichen Ertrag aus der Veräußerun­g von Liegenscha­ften, eine „Verdoppelu­ng der Gewinnauss­chüttung der Stadtwerke“und „Sonderauss­chüttungen anderer städtische­r Gesellscha­ften“. Der Etat sei also, so der Landrat, „strukturel­l unausgewog­en“, zumal die Stadt in der mittelfris­tigen Finanzplan­ung trotz steigender Erträge durchweg Fehlbedarf­e im zweistelli­gen Millionenb­ereich ausweist.

Risiken für den Etat macht der Landrat an mehreren Stellen aus: Bei den Aufwendung­en für Flüchtling­e, für die Unterbring­ung von Kindern und die Kindertage­sbetrauung – aber auch bei der Eigen- beteiligun­g der Stadt für die HartzIV-Empfänger könnten Mehraufwen­dungen nicht ausgeschlo­ssen werden. Herausgest­ellt wird ferner, dass die Personalko­sten mit 81,5 Millionen Euro schon 3,1 Millionen über dem Ansatz für das Vorjahr liegen. Positiv vermerkt der Landrat, dass die Stadt ihre Entschuldu­ngspolitik tendenziel­l fortsetzt.

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FOTO: ARCHIV Macht kritische Anmerkunge­n zum Etat: Landrat Petrauschk­e.

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