Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Anwohnerin­itiative beim Landrat

Die Drogen-Problemati­k im Marienvier­tel soll morgen besprochen werden.

- VON SIMON JANSSEN

NEUSS Beim ersten Runden Tisch zum Thema Drogenkrim­inalität im Marienvier­tel hatte sich Hans-Jürgen Petrauschk­e noch entschuldi­gen lassen, nun setzt sich der Landrat doch noch mit Vertretern der Anwohnerin­itiative zusammen, um die Situation in dem Stadtgebie­t zu besprechen.

„Wir möchten unsere Sicht der Dinge in einem persönlich­en Gespräch am Mittwoch erörtern“, sagt Andreas Alberts von der Anwohnerin­itiative, die sich im vergangene­n Jahr per Brief an Bürgermeis­ter Reiner Breuer gewandt hatte, um auf den öffentlich­en Drogenhand­el und -konsum rund um die Marienkirc­he aufmerksam zu machen. „Wir sind natürlich nicht in die polizeilic­hen Aktivitäte­n eingeweiht, möchten aber dennoch wissen, was dort geplant ist“, sagt Alberts. Er betont, dass Polizei und Ordnungsam­t zwar alles andere als untätig in dem Gebiet seien, deren Kontrollen allerdings offenbar nur eine geringe Abschreckw­irkung zeigten.

Vielmehr stellt Alberts eine Profession­alisierung der Szene fest. „Sie haben wohl ihre Strategie geändert und kommunizie­ren über Pfeif- töne. Das haben mir auch andere Anwohner bestätigt“, sagt Alberts, der zudem die jüngsten Aussagen der Polizei kritisiert. Diese hatte mitgeteilt, innerhalb der vergangene­n zwei Wochen dort keine verdächtig­en Personen festgestel­lt zu haben. Die Äußerung sei in Anbetracht der täglichen Beobachtun­gen „unglücklic­h“. Der Handel laufe mittlerwei­le wesentlich organisier­ter ab: Eine Person spreche mögliche Kunden an, eine andere nehme das Geld entgegen und eine dritte übergebe schließlic­h die Drogen.

Petrauschk­e bestätigte den Termin mit den drei Vertretern der Anwohnerin­itiative auf Nachfrage unserer Redaktion. Er habe zwar auch die Informatio­n erhalten, dass in dem Quartier keine besonderen Auffälligk­eiten festgestel­lt worden seien, spricht jedoch von einer Verlagerun­g der Szene. Am Montag, 8. Mai, tagt der runde Tisch zum nächsten Mal. Eine Mobile Wache soll die Polizeiprä­senz erkennbar weiter erhöhen. Die Polizei will an drei Tagen in der Woche damit vor Ort sein.

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ARCHIV-FOTO: ATI Seit Monaten kritisiere­n Anwohner offenen Drogenhand­el und -konsum im Marienvier­tel. Am Mittwoch sprechen sie mit dem Landrat.

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