Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Neunjähriger nach Güterbahnhof-Unfall auf Weg der Besserung
NEUSS/KÖLN (bur) Nachdem der Gesundheitszustand des neunjährigen Jungen, der auf dem Güterbahnhof einen lebensgefährdenden Stromschlag erlitt, mehrere Tage lang kritisch war, gibt es nun hoffnungsvolle Nachrichten aus der Spezialklinik, in der der Neusser noch immer behandelt wird: Am Wochenende habe sich seine Lage „deutlich ver- bessert“, wie die Bundespolizei auf Redaktionsanfrage mitteilte. Sie gibt die Ermittlungen nach dem Unfall nun an die Staatsanwaltschaft ab.
Mit einem siebenjährigen Freund war der neunjährige Neusser am vorvergangenen Sonntag auf das Betriebsgelände des Güterbahnhofs gelangt. Die beiden ließen ihre Fahrräder auf der Brachfläche west- lich des Bahnhofs liegen und kletterten auf einen abgestellten Kesselwagen. Dabei kam der ältere Junge einer Stromleitung zu nahe, erhielt einen starken Schlag und stürzte von dem Waggon. Sein siebenjährige Spielkumpane fiel ebenfalls von dem Zug und erlitt einen Schock. Ein Zeuge sah den brennenden Jungen stürzen und rief den Rettungs- dienst herbei, der den lebensbedrohlich verletzten Jungen mit schweren Brandverletzungen mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus flog. Ob ein jahrelang offenstehendes und nach dem Unfall von der Stadt geschlossenes Tor den beiden Kindern Zugang zu den Gleisen ermöglichte, ist noch immer nicht geklärt.
Wieder haben sich jetzt Kinder in Gefahr gebracht, indem sie auf Bahngleisen spielten: Die Bundespolizei meldete, dass am vergangenen Wochenende auf der Bahnstrecke zwischen Köln-Mülheim und Köln-Buchforst mehrere Kinder umherliefen. Zwei von ihnen versuchten wie die beiden Neusser, auf einen Güterwaggon zu klettern. Da- von konnten sie gerade noch durch Rufe herbeigeeilter Polizisten abgehalten werden, die auch die anderen Kindern nach einer kurzen Verfolgung stellten. Die Neun- bis 14Jährigen wurden von der Polizei nach Hause gebracht. Die Bundespolizei appelliert ausdrücklich an Eltern, ihre Kinder nicht auf Gleisen oder an Zügen spielen zu lassen.