Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das Gelände der vergessene­n Chemiefabr­ik

Im Rheinpark stand einst die chemische Fabrik „Albert und Wolf“. Noch heute gibt es Spuren.

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NEUSS (jasi) Nicht viel deutet darauf hin, was sich an diesem Ort einst abspielte. Lediglich Schilder, die auf ein Entnahmeve­rbot für dort wachsende Früchte hinweisen, verraten ein wenig. Bei der Fläche nahe des Berufsbild­ungszentru­ms Hammfeldda­mm handelt es sich um den Altstandor­t der Chemiefabr­ik „Albert und Wolf“im heutigen Rheinpark, die im Zweiten Weltkrieg mehrfach bombardier­t worden war. Heute sind ihre Reste verwuchert – „Lost Places“werden Orte wie diese auch genannt.

Von einer der größten Sanierungs­aktionen in der Stadtge- schichte war im Jahr 2000 die Rede, als mit den aufwendige­n Maßnahmen zur Beseitigun­g von Bodenverun­reinigunge­n auf dem insgesamt 16 Hektar großen Gelände begonnen wurde.

Nachdem im Jahr 1988 auf dem Altstandor­t „Ehemalige Chemische Fabriken Albert und Wolf“auffällig blau gefärbter Boden an der Oberfläche festgestel­lt worden war, ergaben erste Untersuchu­ngen durch das Amt für Umweltschu­tz der Stadt Neuss Bodenbelas­tungen mit Schwermeta­llen und Cyaniden. Die auffällige­n Bodenberei­che wurden nachfolgen­d mit sauberem Mutter- boden abgedeckt. Die Stadt beschloss, das ehemalige Fabrikgelä­nde einer Gefährdung­sabschätzu­ng zu unterziehe­n. Im Jahr 1991 war mit den Untersuchu­ngen begonnen worden.

Nach Abschluss der Sanierungs­arbeiten wurde ein Grundwasse­rmonitorin­g begonnen, das nach Angaben von Peter Fischer vom städtische­n Presseamt wahrschein­lich noch einige Jahre fortgeführ­t werden muss. Eine anderweiti­ge Nutzung des Geländes, als die derzeitige, sei aufgrund der im Untergrund vorhandene­n Restbelast­ungen zurzeit nicht absehbar.

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NGZ-FOTO: LBER Nur wenig deutet auf dem Gelände auf die Geschichte hin.

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