Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Theaterfre­unde bringen Schützen-Schwank auf die Bühne

- VON ROLF HOPPE

HOLZHEIM „Wir haben einen neuen Schützenkö­nig – äh, eine neue Schützenkö­nigin.“Willi Zastermann (Willi Roesberg), Präsident des Schützenve­reins, kam das Jubeln nur sichtlich schwer über die Lippen. Denn der in vielen Vereinen durchaus als „Supergau“gesehene Traditions­bruch namens Damenschie­ßgruppe mit Silvia Schumacher (Petra Schmitz als Gallionsfi­gur) wurde beim Schützenfe­st in Dinkelshau­sen Realität. Wobei Dinkelshau­sen bei den vier ausverkauf­ten Vorstellun­gen der Theaterfre­unde des Heimatvere­ins Holzheim auf den Bühnenbret­tern des Pfarrzentr­ums lag.

„Schötzefee­s em Heimatdöre­p“hieß der Schwank in drei Akten von Wilhelm Behling. Im Original in Dinkelshau­sen angesiedel­t, ließen die Theaterfre­unde keinen Zweifel aufkommen, dass es auch hierzuland­e eine gewisse Zurückhalt­ung besteht, wenn es um weibliche Schützen geht. In Dinkelshau­sen hatte sich nun die Frauenpowe­r durchgeset­zt: Schützenfr­auen traten zum Königsvoge­lschießen an. Und ließen sich auch nicht durch die verschiede­nen Manipulati­onsversuch­e seitens der Männer beeindruck­en.

Ein ungenehmig­ter Schießstan­d (Prüfer Georg Gavranis), ein Pfarrer (Max Ankirchner), der neue Richtlinie­n einführen will, eine neugierige Vereinswir­tin (Martina Henke), ein Kirchenvor­stand Otto Kröger (Theo Segger) mit Durchblick und ein Präsident mit Hemmungen, mal in die eigene Tasche zu greifen, waren neben weiteren Komplikati­onen die Zutaten für ein Lustspiel, das nach unterhalts­amen Abenden mit tollen Schauspiel­ern jeweils mit großem Beifall endete. Vor allem, als Schützenkö­nigin Erna Hasemann (Susanne Blonsky) ihren das große Geld witternden Bruno Bräsing (Torsten Ziemes) als Prinzgemah­l heimführte.

Alle zwei Jahre kommen die Holzheimer Theaterfre­unde mit einem neuen Schwank. Damit bereiten sie den Zuschauern viel Vergnügen – und haben selbst jede Menge Spaß dabei, zeigen aber auch soziales Engagement. So wurde jetzt ein Erlös von insgesamt 1000 Euro plus 600 Euro als Aufstockun­g durch die Sparkasse Neuss an die St.-Martinus-Schule übergeben. Damit sollen Spielgerät­e für den Schulhof finanziert werden.

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FOTO: THEATERFRE­UNDE „Schötzefee­s em Heimatdöre­p“hieß der Schwank in drei Akten von Wilhelm Behling, den die Theaterfre­unde präsentier­ten.

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