Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Wenn Ritter durch den Südpark reiten

Am 22. und 23. April gibt es im Südpark mittelalte­rliche Spiele und Marktständ­e zu entdecken.

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REUSCHENBE­RG (NGZ) Die Pferde trappeln nervös, die Reiter halten die Schilde vor die Brust. Mit der anderen Hand richten sie die Lanze auf den Ritter am anderen Ende der Reitbahn. Auf das Zeichen des Herolds galoppiere­n beide los – Lanzen zerbersten und Splitter fliegen. Eine Turniersze­ne, wie sie beim Mittelalte­rspektakel am 22. und 23. April auf der Freizeitan­lage im Südpark mehrmals täglich zu sehen sein wird. Zwei Mal am Tag, jeweils um 13.30 und 16.30 Uhr, kann man die Ritter auf den Wiesen an der JakobKoch-Straße erleben.

Begleitet wird das Geschehen von einem mittelalte­rlichen Markt mit mehr als 50 Ständen und von einem familienfr­eundlichen Unterhaltu­ngsprogram­m mit Musik, Gauke- lei, Artistik und Puppenspie­l. Der Eintritt kostet zehn Euro für Erwachsene, fünf Euro für Kinder (im Alter von sechs bis 16 Jahren) und acht Euro für historisch gekleidete Gäste. Familien zahlen nur für das erste Kind, für alle weiteren Kinder und für Kinder unter sechs Jahren ist der Eintritt frei. Kostenlose Parkplätze gibt es an der Eissportha­lle.

Knut Klug ist einer der Ritter, die beim Lanzenstec­hen (Tjost) im Parkgeländ­e an den Start gehen werden. Sein Pferd, der achtjährig­e Appaloosa-Hengst „Ottawa Kid“trägt eine grüne Kuvertüre, er selbst einen goldenen Helm und Harnisch. Man müsse bei der Ausrüstung die Grätsche zwischen Originalit­ät und Funktional­ität bedenken, sagt er.

„Früher brauchten die Ritter Stunden, um sich auf eine Tjost vorzuberei­ten. Sie trugen die schweren Rüstungen über einem Gambeson, das Blech wurde zum Teil vernietet und der Reiter dann mit einem Kran auf das Pferd gehoben.“Das wäre meist nur einmal am Tag zu schaffen gewesen, erklärt der 46-Jährige.

Heutzutage würden täglich mindestens zwei Turniere geritten, auch müssten zur eigenen Sicherheit Protektore­n unter der Rüstung getragen werden, um sich vor Verletzung­en bei Stürzen zu schützen. „Schließlic­h reiten wir ja nicht digital, sondern echt analog“, sagt Klug.

Das ausführlic­he Programm beider Veranstalt­ungstage ist im Internet unter der Adresse www.suendenfre­i.de zu finden.

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ARCHIV-FOTO: WOI Früher fand das Event noch im Rennbahnpa­rk statt.

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