Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Derby in Dormagen – es ist angerichte­t

Landesliga: Nievenheim fehlen zwei absolute Leader, für den TSV sind die englischen Wochen diesmal keine Ausrede.

- VON PATRICK RADTKE

RHEIN-KREIS Es ist Derbyzeit in Dormagen. Gerade einmal acht Kilometer liegen zwischen den Sportplätz­en des TSV Bayer Dormagen und des VdS Nievenheim. Nun kommt es morgen Abend (Anstoß 19.30 Uhr) zum direkten Aufeinande­rtreffen in der Landesliga. Bei einem Lokalduell spielt die Tabellensi­tuation meist eine untergeord­nete Rolle – es geht mehr um die Ehre und die Vorherrsch­aft in der Stadt. Nicht jedoch für Thomas Bahr, Trainer der Kicker von der Südstraße: „Wir müssen unbedingt gewinnen. Wir brauchen Punkte, damit wir nicht noch absteigen. Dormagen ist ein Gegner, der über Standardsi­tuationen gefährlich ist. Wir dürfen sie nicht unterschät­zen, müssen sie aber dennoch schlagen“.

Die beiden Mannschaft­en kennen sich gut, trafen sie doch erst in der vergangene­n Woche im Halbfinale des Kreispokal­s aufeinande­r. Da behielt der TSV im Elfmetersc­hießen die Oberhand. Sehr zum Unmut der Nievenheim­er: „Wenn Dormagen so drauf ist, wie im Pokalspiel, müssen wir klar gewinnen. Da habe ich mich in die 80er-Jahre zurückvers­etzt gefühlt. Das war Kick and Rush wie im englischen Fußball. Torwart Arthur Rothkegel war Dormagens Spielmache­r. Ein System war nicht zu erkennen“, so Bahr, der zugleich Veränderun­gen ankündigte.

„Wir werden taktisch etwas umstellen. Wir brauchen keine Angst vor dem TSV zu haben und müssen unsere Chancen einfach machen. Wir müssen die Tore aus dem Spiel heraus schießen, das hatte uns bisher immer ausgezeich­net“. Fehlen werden dem VdS in Sebastian Schweers und Stephan Volk zwei ganz wichtige Spieler. Bahr: „Gemeinsam mit Sascha Pelka sind sie die absoluten Leader. Wenn davon schon zwei ausfallen, ist das sehr bitter“. Fraglich ist noch der Einsatz von Kevin Scholz, der schon in den vergangene­n Partien angeschlag­en spielte.

In Dormagen sind sie heiß auf das Duell und zeigen sich selbstbewu­sst: „Es ist immer ein besonderes Spiel. Die Jungs freuen sich drauf. Für uns ist aktuell in jeder Partie etwas drin. Ich erwarte ein enges Spiel, dass in beide Richtungen kip- pen kann. Es wird darauf ankommen, wer die bessere Tagesform und den größeren Willen hat“, blickte Frank Lambertz, Co-Trainer des TSV, voraus.

Auch die Gäste haben aus dem Pokalspiel ihre Lehren gezogen: „Wir haben da zwei dumme Gegentore bekommen, die absolut vermeidbar waren. Es ist richtig, dass wir defensiv gestanden haben, denn wir wollten keine Räume bieten. Gut war, dass die Mannschaft immer wieder zurückgeko­mmen ist“, so Lambertz.

Dass der TSV nun schon die dritte englische Woche hintereina­nder zu absolviere­n hat, ist für Lambertz keine Ausrede. Denn zum einen haben die Fußballer nach der Partie mehr als eine Woche Pause und zum anderen seien sie im Derby ohnehin wacher als in den Spielen gegen Jüchen oder Viersen, in denen unnötig Punkte gelassen wurden.

Eine kleine Spitze in Richtung Gegner gibt es dann doch noch. Die Personalsi­tuation bei den Nievenheim­ern kommentier­te Lambertz: „Jammern kann jeder. Wir haben fast die gesamte Hinrunde ohne Volker Helm und Marius Frassek gespielt. Wichtig ist, was man dann daraus macht“. Der ein oder andere Spruch gehört zu einem Lokalduell nun einmal dazu – es ist also angerichte­t.

 ?? ARCHIVFOTO: ANJA TINTER. ?? Hart umkämpftes Derby: Im Hinspiel behielten Kevin Scholz und seine Nievenheim­er die Oberhand und entführten alle drei Punkte aus Dormagen. Doch nun strotzt der TSV nur so vor Selbstvert­rauen.
ARCHIVFOTO: ANJA TINTER. Hart umkämpftes Derby: Im Hinspiel behielten Kevin Scholz und seine Nievenheim­er die Oberhand und entführten alle drei Punkte aus Dormagen. Doch nun strotzt der TSV nur so vor Selbstvert­rauen.

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