Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Handy-Parken kommt nur langsam in Fahrt
GREVENBROICH (cso-) Seit drei Monaten brauchen die Grevenbroicher die Parkautomaten der Stadt nicht mehr mit Kleingeld zu füttern – sondern können ihre Parkgebühr per Smartphone entrichten. Möglich macht dies das digitale System der Erlangener Firma „Sunhill Technologies“. Ein Volk von digitalen Parkgebühren-Zahlern sind die Grevenbroicher aber noch nicht – „Mobiles Payment“ist noch die Ausnahme. „In diesem Monat werden wir bei der Zahl der Nutung erstmals im dreistelligen Bereich liegen“, erklärt Sunhill-Vertriebsleiter Mark Riedl. Mit dem Start des „Mobilen Payment“in Grevenbroich ist er aber zufrieden. „Im zweiten und dritten Monat erreichten wir Zuwachsraten gegenüber dem Vormonat von je 30 Prozent.“Mehr als 100 digital gezahlte Parktickets lasse deutlich Luft nach oben. Doch Mark Riedl erklärt, dass das eine normale Entwicklung sei. Das Nutzungsverhalten entwickele sich in den Kommunen unterschiedlich. „In Erkelenz, wo wir zeitgleich wie in Greven- broich gestartet sind, wurden bereits im ersten Monat 400 Nutzungen erreicht“, aber dort seien die Parkplätze mehr rund um das Rathaus gebündelt. Zudem müsse das System erst bekannt werden. In Städten wie Erlangen und Saarbrücken würden rund 20 Prozent der Parktickets bargeldlos bezahlt.
Grevenbroich ist die erste Stadt im Rhein-Kreis, die mit Sunhill einen Vertrag für das „mobile Payment“abgeschlossen hat. Der Autofahrer kann vom Handy eine SMS an die Kurzwahlnummer 515208 mit Kennzeichen und Parkdauer senden oder per Smartphone-App „TraviPay“die Parkzeit „buchen“. Parkzeitverlängerungen per Handy sind möglich, das nimmt den Zeitdruck etwa beim Arztbesuch. Allerdings muss der Fahrer neben dem Ticket pro Parkvorgang 14 Cent Servicegebühr sowie 14 Prozent der Parkgebühr zu entrichten. Bei einer Stunde Parken werden 1,51 statt 1,20 Euro fällig. Die Gebühren werden über Mobilfunk- oder PrepaidVertrag abgebucht.