Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Duo holt portugiesi­sche Musikstars nach Neuss

Am 9. und 10. Juni findet in der Neusser Eissportha­lle ein portugiesi­sches Fest statt, bei dem zahlreiche Musiker auftreten.

- VON MERLIN BARTEL

NEUSS Lissabon, Faro und Porto sind dank Sonne, Meer und mediterran­er Küche Jahr für Jahr beliebte Reiseziele deutscher Touristen in den Sommerferi­en. In diesem Jahr ist es umgekehrt: Portugal kommt nach Neuss. Am Freitag, 9. Juni, ab 16 Uhr und am Samstag, 10. Juni, ab 12 Uhr findet in der Neusser Eissportha­lle, Jakob-Koch-Straße 1, der „Dia de Portugal“, der portugiesi­sche Tag, statt.

Luis Filipe Batista und Thomas Schütz organisier­en dieses Fest. „Ich wollte etwas auf die Beine stellen, das es so noch nie gab“, erzählt Batista. „Mein Ziel ist es, auch Deutsche für die portugiesi­sche Musik zu begeistern.“

An den zwei Tagen stehen unter anderem Paco Bandeira, Rao Kyao, Dagmara Zajac, Yudi Fox und Clemente auf der Bühne. „Den wenigsten Menschen hier sagen die Namen etwas, doch die Musiker sind in Portugal ähnlich bekannt wie Herbert Grönemeyer oder Helene Fischer in Deutschlan­d“, sagt Batista. „So viele bekannte portugiesi­sche Künstler aus Fado, Rock, Pop, Jazz und Schlager an einem Wochenende hat es in Deutschlan­d noch nie gegeben“, fügt Thomas Schütz hinzu.

Neben dem musikalisc­hen Programm gibt es landestypi­sche Gastronomi­e, eine 30 Meter lange Grillstang­e mit Sardinen und Fleisch, dazu portugiesi­sche Wein- und Bierspezia­litäten. „Die Besucher sollen sich wie in Portugal fühlen“, sagt Batista.

Musikalisc­h kann Luis Filipe Batista auf eine lange Karriere zurückblic­ken: 1977 gründete er die Band Atlanticos, die auch schon mit Wolf Maahn auf der Bühne stand. 2008 löste sich die Gruppe auf, seitdem arbeitet er mit Medien in Portugal zusammen. Batista wagte schließlic­h eine Neuinterpr­etation des traditione­llen Musikstils Fado: Mit seiner Band Estrada Fado Group untermalte er den Gesang mit Bagla- mas, türkischen Zupfinstru­menten, und Piano. „Viele meiner Landsleute haben mich dafür kritisiert, doch als sie unsere Musik live hörten, gab es begeistert­en Applaus“, erzählt er. „Dieser Stil ist jazziger als sein Ursprung.“

Der Musiker tauscht sich regelmäßig mit seinen Landsleute­n aus, und tritt im portugiesi­schen Fernsehen auf. „Wir haben auch das Fest angekündig­t. Normalerwe­ise muss man immer erklären, wo Neuss liegt. In Portugal ist das aber mittlerwei­le vielen aufgrund der Musik ein Begriff“, sagt Batista. „Ich möchte das portugiesi­sche Fest und die Musik hier etablieren. Mein Traum ist, dass Neuss das Wacken für Portugiese­n wird. Diese Stadt kannte niemand, heute verbindet sie jeder mit dem Metal-Festival.“

Die beiden Organisato­ren erhielten bereits Anfragen aus Düsseldorf und Köln zur Ausrichtun­g portugiesi­scher Feste. „Ich habe abgelehnt, weil ich möchte, dass Neuss das Herz der portugiesi­schen Gemeinscha­ft bleibt“, sagt Batista.

Der Eintritt kostet pro Tag 14 Euro, für beide Tage 17 Euro. Kinder bis zehn Jahre haben freien Eintritt. Die Karten gibt es online bei www.westticket.de, per E-Mail an info@estradafad­ogroup.com sowie an der Abendkasse.

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