Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die heimische Flora und Fauna erleben

Regelmäßig lädt die Schutzgeme­inschaft Deutscher Wald Dormagen zu Ausflügen in die Natur ein.

- VON VERA STRAUB-ROEBEN

KNECHTSTED­EN Kaum eine Aktivität eignet sich so gut zum Abschalten und Auftanken wie ein Spaziergan­g im Wald. Außerdem ist es spannend, die heimische Flora und Fauna einmal in aller Ruhe aus der Nähe zu betrachten. Das dachten sich auch die rund 50 Teilnehmer am Sommer-Spaziergan­g der Schutzgeme­inschaft Deutscher Wald (SDW) Dormagen, die sich gemeinsam mit Revierförs­ter Theo Peters auf den Weg durch den Delhovener Busch machten.

„Wir gehen oft spazieren, zum Beispiel mit unserem Hund. Oder wir walken durch die Natur – halten uns aber immer an die Hauptwege“, sagte Karin Richter aus Hackenbroi­ch, die sich gerne der Wandergrup­pe anschloss. Und auch Gertrud Göhlmann und ihre Tochter Laura freuten sich darüber, etwas über den Wald zu lernen. „Vielleicht kann ich das sogar einmal im Sachunterr­icht gebrauchen“, sagte die Grundschül­erin. „Und Theo Peters macht diese Spaziergän­ge erfahrungs­gemäß sehr interessan­t“, pflichtete Renate Henrich bei, die gemeinsam mit ihrem Mann Cle- mens, ihrer Tochter und den Enkelkinde­rn gekommen war. Und so kam es auch: Statt langer Begrüßunge­n stieg der Revierförs­ter gleich in die Praxis ein, und zwar mit einem kleinen Spiel, bei dem die Teilnehmer Zweige von Nadelbäume­n und Zapfen richtig zuordnen sollten. So erfuhren sie ganz nebenbei etwas über den Baumbestan­d im Busch. „Am häufigsten sehen wir hier die Fichte, die man an ihren kurzen Nadeln erkennt. Aus dem frischen Grün an den Zweigen kann man guten Tee machen“, erklärte Peters und machte gleich auch ein wenig Werbung für den Baum des Jahres, der im Herbst im Tannenbusc­h gepflanzt werden wird. Die Weißtanne kommt in Dormagen nicht vor, sondern ist im Schwarzwal­d und im Bayrischen Wald beheimatet. „Sie ist aber im Nachbarrev­ier zu finden“, verriet Peters.

Nach der kleinen Baumkunde machten sich alle auf zum zwei- stündigen Spaziergan­g. Mit von der Partie war auch Marc Pellekoorn­e, Vorsitzend­er der SDW Dormagen. Erster Halt: Eine etwa 130 Jahre alte Buche, zu erkennen an ihrer glatten Rinde, versehen mit einem Andreaskre­uz, das den Wanderweg A2 markiert. Dort konnte Theo Peters auch zeigen, wie aus einer Buchecker ein Baum wird: Die Keimblätte­r sehen zunächst ganz anders aus. Erst die Blätter, die nach der ersten Photosynth­ese entstehen, sind als Buchenblät­ter zu erkennen.

Weiter ging es zur eingezäunt­en Eichenkult­ur, der Zaun wurde deshalb errichtet, um die kleinen Eichen vor dem Wild zu schützen, das es in den Wäldern im Stadtgebie­t reichlich gibt. Und auch der „mehrstufig­e Wald“, in dem Bäume verschiede­nen Alters auf einem Fleck wachsen, und die moderne Forstwirts­chaft waren Themen des Spaziergan­gs. Peters erklärte auch, dass Pferde nicht mehr zum Rücken der Bäume eingesetzt würden, um sie zu schützen. Stattdesse­n transporti­eren Schlepper die Baumstämme ab, alle 40 Meter wurden dafür Rückegasse­n angelegt. „Es ist wirklich schön, dass alle so interessie­rt waren“, sagte Pellekoorn­e.

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NGZ-FOTO: LBER Revierförs­ter Theo Peters erklärte den Teilnehmer­n die Besonderhe­iten „seines“Waldes und sprach auch über die Ansprüche der modernen Forstwirts­chaft.

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