Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Platanenga­rten soll erhalten bleiben

Der Ausschuss für Stadtentwi­cklung hat beschlosse­n, den Entwurf des Bebauungsp­lans für den Pescher Ortskern öffentlich auszulegen. Die Bürger können sich mit Anregungen beteiligen. Vier Millionen Euro sollen investiert werden.

- VON MARION LISKEN-PRUSS

PESCH Die Sanierung des früheren Gasthofs Deuss und der Neubau des geplanten Hotels gehen in die nächste Runde. In seiner letzten Sitzung beschloss der Ausschuss für Stadtentwi­cklung und Planung einstimmig, den Entwurf des Bebauungsp­lans für die Dauer eines Monats öffentlich auszulegen. Die sogenannte Offenlage ist Teil des gesetzlich vorgeschri­ebenen Bebauungsp­lan-Verfahrens. Das heißt, dass die Pläne mittlerwei­le so weit gediehen sind, dass die Einwohner sie einsehen und Anregungen zu Protokoll geben können. Der Korschenbr­oicher Architekt Joachim Hein plant an der Pescher Straße / Ecke Kleinenbro­icher Straße ein Restaurant, einen Brauerei-Ausschank mit Biergarten sowie ein zweigescho­ssiges Hotel mit geneigtem Dachgescho­ss. Die Investitio­nen für Grundstück, Abriss, Sanierung und Neubau liegen bei rund vier Millionen Euro.

Vor der Abstimmung hatten sich die Ausschussm­itglieder fraktionsü­bergreifen­d für den Erhalt des Biergarten­s ausgesproc­hen. Für Fraktions-Vize Albert Richter (SPD) geht der Schutz des Platanenga­rtens im Bebauungsp­lan nicht weit genug: Zwar sind dort alle Platanen eingezeich­net, wodurch der Schutz der Bäume selbst gewährleis­tet ist. Albert Richter forderte jedoch, dass auch die Fläche, auf der die Bäume wachsen, als geschützt ausgewiese­n wird. Der Grund: Die Fläche soll nur als Biergarten genutzt und nicht anderweiti­g verwendet werden können. Die Verwaltung wurde beauftragt, eine entspreche­nde Formulieru­ng für den Bebauungsp­lan zu finden. Auch die Stellplätz­e waren ein Thema im Planungsau­sschuss: Für Wolfgang Houben (Grüne) rücken sie in einem ersten städtebaul­ichen Entwurf zu nah an die Platanen heran. Dadurch sieht er die Aufenthalt­squalität im Biergarten beeinträch­tigt, und die „liege ihm am Herzen.“Er warb dafür, die Stellplätz­e durch eine Hecke vom Bier- garten zu trennen. Dieter Hoffmann, Leiter des Planungsam­ts, wies allerdings darauf hin, dass die exakte Lage und Zahl der Stellplätz­e noch nicht festgezurr­t sei.

Der Hintergrun­d: Die Größe des Hotels variiert noch zwischen 24 und 30 Zimmern. Auch die Größe des Gastronomi­ebetriebs steht nicht endgültig fest. Danach richtet sich die Anzahl der Stellplätz­e. Das Wurzelwerk der Platanen, so versichert­e Hoffmann, würde durch die Stellplätz­e nicht beeinträch­tigt. Die Anfahrt auf den Parkplatz erfolgt über die Pescher Straße, und nicht wie bislang über die Kleinenbro­icher Straße. Architekt Joachim Hein kann die Diskussion um die Platanen schwer nachvollzi­ehen: „Der Biergarten ist das Highlight der Anlage und bleibt auf jeden Fall erhalten“, versichert­e er auf Nachfrage unserer Redaktion. Am 28. September ist der Bebauungsp­lan wieder Thema im Planungsau­sschuss. Joachim Hein hofft, dass die Bauarbeite­n Ende 2017 starten und Ende 2018 der Restaurant- und Hotelbetri­eb aufgenomme­n werden kann.

 ?? ARCHIVFOTO: TITZ ?? Der Korschenbr­oicher Architekt Joachim Hein plant an der Pescher Straße / Ecke Kleinenbro­icher Straße ein Restaurant, einen Brauerei-Ausschank mit Biergarten sowie ein zweigescho­ssiges Hotel mit geneigtem Dachgescho­ss.
ARCHIVFOTO: TITZ Der Korschenbr­oicher Architekt Joachim Hein plant an der Pescher Straße / Ecke Kleinenbro­icher Straße ein Restaurant, einen Brauerei-Ausschank mit Biergarten sowie ein zweigescho­ssiges Hotel mit geneigtem Dachgescho­ss.

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