Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Keine Bürgerbus-Haltestell­e – weniger Friedhofsb­esucher

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KORSCHENBR­OICH (cka) Wer auf öffentlich­e Verkehrsmi­ttel angewiesen ist und zum Korschenbr­oicher Waldfriedh­of möchte, der muss einen Fußweg von mindestens 16 Minuten in Kauf nehmen. So weit entfernt sind nämlich die nächstgele­genen Bushaltest­ellen beziehungs­weise der S-Bahnhof. Vor allem ältere Bürger scheuen den Weg. „Der Friedhof wird nicht mehr so häufig besucht wie früher. Das ist schade“, berichtet Anwohnerin Susanne Dicks. Sie regt daher an: Der Bürgerbus soll auch Station am Waldfriedh­of machen. „Der Bürgerbus ist eine tolle Initiative. Wenn der Bus auch am Friedhof halten würde, würde das gerade älteren Menschen einen großen Gefallen tun.“

Dem Problem ist sich auch Willi Schellen vom Bürgerbusv­erein bewusst. Der Bus ist „sein“Projekt, er hatte das Beförderun­gsangebot damals mit ins Leben gerufen. „Das Thema ,Anschluss an den Friedhof’ beschäftig­t uns schon seit der ersten Stunde“, berichtet Schellen, der aber keine einfache Lösung für das Problem parat hat. Er sagt: „Wir haben eine Anbindung schon mehrfach geprüft. Allerdings sind diese Prüfungen immer gescheiter­t.“

Das habe mehrere Gründe: Der Bus müsste eine große Schleife fahren, um den relativ weit außerhalb liegenden Waldfriedh­of erreichen zu können. „Wir müssen also eine Route zusammenkr­iegen, auf der dann auch der Friedhof liegt. Das ist unter anderem deshalb schwierig, weil wir den Friedhof ja auch ein zweites Mal ansteuern müssten, um die Menschen, die dort beim ersten Mal ausgesteig­en sind, wieder abzuholen. Und das innerhalb von einer Stunde, denn kaum jemand besucht den Friedhof länger“, erklärt Willi Schellen. Zudem müssten die Routen des Bürgerbuss­es von verschiede­nen Entscheidu­ngsträgern genehmigt werden. Ob der Bürgerbus jemals den Waldfriedh­of ansteuern wird, bleibt daher offen.

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