Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Das Raumklima flexibel regeln
Um sich jederzeit im „Naturkino“wohlfühlen zu können, müssen einige Faktoren stimmen.
Die Hitze des Sommers und die Kälte des Winters machen sich in einem Wintergarten am unmittelbarsten bemerkbar und beeinflussen das Raumklima. Bestimmt wird das Raumklima von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftbewegungen. Diese Faktoren müssen immer zusammengesehen werden, denn die relative Luftfeuchtigkeit ändert sich automatisch bei einer Veränderung der Temperatur: Je kälter die Luft ist, desto weniger Feuchtigkeit kann sie aufnehmen, desto eher empfindet man es im Raum als „feucht“. Zu viel Luftfeuchtigkeit kann Schimmel begünstigen, ein zu trockenes Raumklima dagegen die Gesundheit beeinträchtigen. Als optimal gilt bei einer Lufttemperatur von 20 Grad Celsius eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 bis 65 Prozent.
Ohne Belüftung und Beschattung könnte die Temperatur in einem nach Süden ausgerichteten Wintergarten bis auf 70 Grad steigen – unerträglich selbst für tropische Pflanzen. Im Sommer besteht das Ziel der Klimasteuerung deshalb vor allem in der Verhinderung der Überhitzung. In den kälteren Jahreszeiten geht es unter anderem um die Vermeidung von Kondenswasser.
Wenn an heißen Sommertagen selbst Beschattung und Belüftung nicht mehr ausreichen, für angenehme Temperaturen zu sorgen, bietet sich der Einsatz eines Klimagerätes an. Gemäß der Energieeinsparverordnung ist dies jedoch immer nur eine Ergänzung und kein Ersatz für Lüftung und Beschattung. Im Prinzip funktioniert ein Klimagerät wie ein Kühlschrank: Über eine Luft-/Wärmepumpe mit einem Innen- und einem Außengerät wird der Raumluft Wärmeenergie entzogen und nach außen abgegeben. Im Winter wird dieses Prinzip umgekehrt.
Eine wichtige Funktion bei der Klimaregulierung können automatische Steuerungssysteme übernehmen. Die Systeme sorgen dafür, dass das Klima im Wintergarten exakt reguliert wird. Das Prinzip ist einfach: Eine Wetterstation und im Wintergarten ange- brachte Sensoren liefern die Daten, nach denen der Computer die Steuerung aller Komponenten und damit die Klimatisierung regelt. Eingebunden in ein Smart-Home-System können mit wenig Aufwand individuelle Szenarien programmiert werden.
Übersteigt die Innentemperatur aufgrund direkter Sonneneinstrahlung zum Beispiel den definierten Wert von 22 Grad, wird die Markise ausgefahren, es wird automatisch gelüftet und frische Luft zugeführt. Steigt die Innentemperatur allerdings auf über 26 Grad, werden die Lüftungsklappen geschlossen und die Klimaanlage läuft an, um den Wintergarten zu kühlen. Perfekt wird die Steuerung dadurch, dass sie gleichzeitig auch die Außentemperatur überwacht. Sobald diese mehr als 25 Grad beträgt, wird die Klimatisierung generell über die Klimaanlage geregelt – dann ist ein Senken der Innentemperatur durch Frischluftzufuhr nicht mehr möglich.