Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kirmes bietet erstmals Krisendien­st für Frauen an

Die Frauenbera­tungsstell­e kümmert sich um das Angebot. Das Rote Kreuz hilft Eltern bei der Suche nach ihren Kindern.

- VON LAURA IHME

Frauen, die auf der Rheinkirme­s Opfer eines sexuellen oder gewalttäti­gen Übergriffs geworden sind oder einen solchen beobachtet haben, können sich in diesem Jahr erstmals an einen mobilen Krisendien­st der Düsseldorf­er Frauenbera­tungsstell­e wenden. An den Kirmesfrei­tagen und -samstagen sind die Beraterinn­en in der Zeit von 14 bis 2 Uhr nachts ansprechba­r.

„Wir haben schon zu Silvester, Karneval und zum Japan-Tag eine Anlaufstel­le für Frauen geboten. Bislang sind sie wenig in Anspruch genommen worden, aber weil es bei solchen Großverans­taltungen immer wieder zu Vorfällen kommt, wollen wir auch auf der Kirmes präsent sein“, sagt Etta Hallenga von der Frauenbera­tungsstell­e. Dabei werden die Mitarbeite­rinnen des Krisendien­stes jedoch nicht ständig am Ort sein, sondern kommen auf Abruf zum Festplatz. „Wir beraten telefonisc­h, und wer mit uns persönlich sprechen möchte, kann sich mit uns in der Jugendherb­erge fernab des Trubels verabreden.“Dort werden die Beraterinn­en dann in auffallend­en pinken Westen für die Frauen erkennbar sein. Vorher sind sie unter Telefon 68 68 54 erreichbar.

Einen neuen Service bietet in diesem Jahr auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) auf der Kirmes an: Mit der Ausgabe von Kinder-Kontakt- bändern wollen die Helfer Eltern unterstütz­en, die ihre Kinder im Getümmel verloren haben. An den Hilfsstell­en des DRK erhalten Eltern dabei die Armbänder für die Kinder, auf denen sie Namen und Telefonnum­mern notieren. Wird ein Kind ohne Eltern gefunden, können sie so schnell benachrich­tigt werden. Das DRK nimmt die verlorenge­gangenen Kinder außerdem auf.

Gleicherma­ßen laufen auf dem Festplatz derzeit die Aufbauten für Maßnahmen gegen mögliche Terroransc­hläge. Lkw-Barrieren werden errichtet, rund 300 Polizisten sind im Einsatz – uniformier­t und in Zivil. Außerdem wird ein privater Sicherheit­sdienst auf dem Festplatz im Einsatz sein. Lastwagen, die größer als die Leiterwage­n der Feuerwehr sind, dürfen die Oberkassel­er Brücke während der Kirmes nicht befahren. Zudem werden Uferunterf­ührung und Kaiser-Wilhelm-Ring während der Öffnungsze­iten gesperrt.

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