Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Von Neersbroic­h über Gladbach in die USA

Max Krause wird dank Fußballsti­pendium in den USA studieren. Ob er nach Deutschlan­d zurückkomm­t, weiß der FC-Spieler noch nicht.

- VON LISA KREUZMANN

Einen Trainingsp­lan haben die Amerikaner bereits geschickt. Und der ist stramm. Einen Kilometer in 2,42 Minuten muss Max Krause laufen, und das dreimal hintereina­nder. „Man möchte sagen ‘unmöglich‘ – aber das hören die Amerikaner ja nicht gerne“, sagt der 19-Jährige.

Denn im Land der unbegrenzt­en Möglichkei­ten ist das Unmögliche schließlic­h ein Paradoxon. Und für den jungen Korschenbr­oicher ist die Möglichkei­t, in den USA zu studieren, eine einmalige Chance, Leistungsp­ort und Fachstudiu­m zu verbinden. „Das geht in Deutschlan­d so nicht“, sagt Max Krause. Selbst der Deutschen Sporthochs­chule in Köln hat er deshalb einen Laufpass gegeben.

Max Krause hat ein Sportstipe­ndium für die USA bekommen. Der Fußballer vom 1. FC Mönchengla­dbach wird an diesem Freitag das Land verlassen – zunächst für vier Jahre, bis er seinen Bachelor-Abschluss hat. Der 19-Jährige will an der renommiert­en Privathoch­schule College of the Holy Cross in Worcester, Massachuse­tts, eine Autostunde von Boston entfernt, Wirtschaft und Umweltwiss­enschaften studieren. Vor allem aber, will er gefördert werden.

Denn dass er talentiert ist, haben auch die rheinische­n Rivalen vom 1. FC Köln schon bemerkt, die ihn vor einigen Jahren abwerben wollten. Das Angebot habe er aber abgelehnt. Nicht nur wegen der Verbundenh­eit zum Heimatvere­in 1. FC Mönchengla­dbach.

Seinem Vater Klaus Krause, der ebenfalls Fußballer beim FC Mönchengla­dbach gewesen ist, scheint Max Krause er nicht nur das Talent zu verdanken, sondern auch die besondere Spieltechn­ik: „Mein Vater hat mich ermutigt, auch mit links zu spielen.“Der Stürmer ist aber auch besonders schnell und gut im Abschluss.

Ein Typ, dem dieser Erfolg den Boden unter den Füßen wegzieht, ist Max Krause aber nicht. Im Gegenteil: Das Jahr Pause nach dem Abitur an der Marienschu­le Mönchengla­dbach hat er genutzt, um an seinem Profil zu arbeiten. Der Morgen beginnt mit Krafttrain­ing, vor allem konzentrie­re er sich auf die Schnellkra­ft in den Beinen, sagt der Torjäger. Danach geht es auf den Sportplatz zum Ballspiel. Denn dass die Amerikaner ihm einiges abverlange­n werden, weiß der Korschenbr­oicher wohl – aber genau das findet er auch gut: ihre Arbeitsmor­al.

In den USA sind Lehr- und Trainingsp­lan aufeinande­r abgestimmt. „In Amerika läuft das alles profession­eller“, sagt Krause. Die Ausbildung dort ist aber auch deutlich teurer: Knapp 50.000 US-Dollar kostet das Studienjah­r an der Privathoch­schule, die Max Krause dank Vollstipen­dium nicht zahlen muss.

Vermittelt hat das Stipendium die Agentur „Scholarboo­k“. 36 Angebote hat er erhalten – mehr als erwartet, was sich der Korschenbr­oicher so erklärt: „Die Amerikaner sind Statistike­r.“Und seine Statistik sei nun mal gut.

Mit drei Jahren hat Max Krause angefangen zu kicken, zunächst bei den Sportfreun­den Neersbroic­h. Als Jugendlich­er wechselte er dann zum 1. FC Mönchengla­dbach, spielte in der Niederrhei­n-Liga und in der A-Jugend.

Ob seine Karriere in Deutschlan­d weitergehe­n soll, weiß er noch nicht. „Ich würde alles dafür geben, Profi zu werden“, sagt der Fußballer. Aktuell reize ihn die amerikanis­che Major League aber mehr. „Das wäre natürlich ein riesiger Traum“, sagt Krause. Jetzt müsse er aber erst mal in den USA ankommen.

„Ich würde alles dafür geben, Profi zu werden “ Nachwuchs-Fußballer aus Korschenbr­oich

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