Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Klempner beteuert: Es gab keine weiteren Morde

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(sg) Neues haben die Ermittler der Mordkommis­sion „Dorotheen“gestern nicht von dem Handwerker erfahren, der unter Mordverdac­ht in U-Haft sitzt. Er habe in seiner erneuten Vernehmung noch einmal bestätigt, dass er am 19. Juni die 25 Jahre alte Yasmina T. vergewalti­gt, bis zur Bewusstlos­igkeit gedrosselt und in ihrer Badewanne ertränkt hat, sagte Staatsanwa­lt Mar- tin Stücker gestern. Der Klempner, der in dem Mehrfamili­enhaus an der Dorotheens­traße, in dem Yasmina T. wohnte, wegen eines Rohrbruchs gearbeitet hatte, war bereits vor dem Mord aufgefalle­n, weil er Kundinnen sexuell attackiert hatte. Sowohl ein Fall von sexueller Beleidigun­g als auch eine eindeutige Handgreifl­ichkeit waren allerdings von der Justiz eingestell­t worden. Man habe derzeit keine Hinweise darauf, dass es weitere Sexualstra­ftaten gab, sagte der Staatsanwa­lt. Und auch der Beschuldig­te beteure, der Mord an Yasmina T. sei der einzige gewesen, den er begangen hat. „Wir graben natürlich weiter in seiner Vergangenh­eit“, sagte Stücker. Die Ermittlung­en seien noch nicht abgeschlos­sen. Zu ihnen gehört auch die psychiatri­sche Begutach- tung des Düsseldorf­er Familienva­ters, der am Tag nach dem Verbrechen weitere Klempnerar­beiten in dem Haus an der Dorotheens­traße verrichtet hat. Auch als die Schwester des Opfers mit der Polizei erschien und die Tote schließlic­h entdeckt wurde, war der Handwerker ungerührt seiner Arbeit nachgegang­en. Ob er unter einer psychosexu­ellen Störung leidet und ob die sich auf seine Schuldfähi­gkeit auswirkt, soll das Gutachten klären. Vorwürfe der Schwester von Yasmina T., die Rechtsmedi­ziner hätten bei der Obduktion Spuren übersehen, wollte der Staatsanwa­lt nicht kommentier­en. Die Uni-Klinik hatte zuvor erklären lassen, es habe keine sichtbaren Gewaltspur­en am Körper der Frau gegeben, die letztlich durch Ertrinken gestorben war.

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