Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mehr Kinder – neue Grundschul­e?

Einer Studie der Bertelsman­n-Stiftung zu Folge wird es im Jahr 2025 mehr Schüler geben als bislang geglaubt. Eine mögliche Auswirkung auf Dormagen: „Vielleicht brauchen wir eine neue Grundschul­e“, sagt die CDU.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS UND CARINA WERNIG

DORMAGEN Dass Dormagen eine zukunftsst­arke Stadt inmitten der beiden Metropolen Köln und Düsseldorf sein wird und die Einwohnerz­ahlen von heute gut 63.000 in Richtung 66.000 und mehr gehen können, ist nicht neu. Aber das dramatisch­e Szenario, dass in der Studie der Bertelsman­n-Stiftung gezeichnet wird, mit viel mehr Schülern als heute, Engpässen bei Lehrern und Gebäuden, ist neu. Da passt es ins Bild, dass in Dormagen kein aktueller Schulentwi­cklungspla­n vorhanden ist.

Die CDU tritt dem mit einer klaren Forderung entgegen: „Wir erwarten, dass sich die Verwaltung intensiv mit dieser Problemati­k befasst“, sagt Fraktionsv­orsitzende­r Kai Weber. „Das werden wir auch nach der Sommerpaus­e mit Anträgen vorantreib­en.“Weber hält die Situation für so prekär, dass er sogar vom Bau einer neuen Grundschul­e für Dormagen spricht.

Sauer ist sein Kollege Bernhard Schmitt von der SPD: „Die bisherigen Statistike­n können wir alle in die Tonne kloppen. Wir brauchen neue Berechnung­en.“

Kai Weber erinnert an die Koalitions­vereinbaru­ng, in der CDU und SPD festgehalt­en haben, „dass es kein Baurecht geben wird, wenn keine Klarheit bei der sozialen Infra- struktur g gibt“, so Weber. Er kritisiert die Verwaltung: „Wir haben gebetsmühl­enartig nach den Auswirkung­en der steigenden Kinderzahl­en gefragt.

Uns wurde versichert, dass dies nur im Kita- aber nicht im Grundschul­bereich der Fall sei. Dort gebe es keine Probleme. „Das allerdings glaubt Weber nicht: „Wir werden diese Zahlen hinterfrag­en.“Wenn es Auswirkung­en gibt, dann sei es umso schlimmer, dass kein aktueller Schulentwi­cklungspla­n vorliegt. Die Stadt hat auf die Prognose der steigenden Schülerzah­len reagiert, wie Stadtsprec­her Harald Schlimgen erklärt: „ Der Schulentwi­cklungspla­n wird jetzt überarbeit­et, dazu ist der Auftrag erteilt und eine Arbeitsgru­ppe ins Leben gerufen worden.“Sie soll einen Entwurf liefern, den dann die Politik diskutiere­n wird. Bis zu welchem Datum der Entwurf vorliegen wird, stehe noch nicht fest.

„Wir gehen auch von in Zukunft steigenden Schülerzah­len aus, wenn auch von einem extrem niedrigen Niveau kommend“, betont Schlimgen. Auch die Entscheidu­ng für eine Rückkehr von G8 zu G 9 habe nicht nur Auswirkung­en auf den Bedarf an Lehrern, sondern auch an Räumen. Das müsse mitbetrach­tet werden. Genau dort setzt auch die CDU an. Denn mehr Räume bedeuten auch mehr Finanzmitt­el, die benötigt werden. Dass unabhängig von Fördermitt­eln von Bund oder Land auch Belastunge­n bei der Stadt hängenblei­ben, ist für Weber klar. Er sagt: „Wir müssen Planungssi­cherheit haben. Wenn künftig Investitio­nen im Grundschul­bereich nötig sind, dann hat das auch Auswirkung­en auf den Haushalt 2018 und die mittelfris­tige Finanzplan­ung.“

Die CDU will wissen welche Erweiterun­gsmöglichk­eiten an Schulen bestehen. „Wenn ein Neubau kommts, in welchem Ortsteil ist er richtig platziert?“

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FOTO: DPA Wird in Dormagen doch eine weitere Grundschul­e nötig? Die Politik hat mit der Diskussion begonnen.

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