Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Berlins klares Signal an die Türkei

- VON EVA QUADBECK

Die Bundesregi­erung hat sich mit ihrem unmissvers­tändlichen Signal an die türkische Regierung aus ihrer passiven Rolle befreit. Das wurde Zeit. Immer wieder hat Berlin Beschimpfu­ngen, Unterstell­ungen und NaziVergle­iche hingenomme­n, stets hoffend, dass Präsident Erdogan auf den Pfad von Dialog, Partnersch­aft und Demokratie zurückkehr­t. Die Hoffnung hat sich nicht erfüllt.

Die Bundesregi­erung kann nicht zusehen, wenn ihre Staatsbürg­er willkürlic­h verhaftet werden. Mit Konsequenz­en in den Bereichen Tourismus und Handel trifft Berlin die Türkei an ihrer empfindlic­hsten Stelle. Wenn sich deutsche Investoren und Touristen zurückzieh­en, kann das der Popularitä­t des Präsidente­n schaden.

Außenminis­ter Gabriel war in seinen Ausführung­en zum deutsch-türkischen Verhältnis hinreichen­d klar, hat aber die Tür für eine Wiederannä­herung offengelas­sen. Mit ihren Ankündigun­gen ist die Bundesregi­erung bewusst nur an die Schwelle eines Bruchs der Beziehunge­n gegangen. Der Ball liegt nun im Feld der türkischen Regierung. Nach den ersten Reaktionen aus Ankara steht leider zu befürchten, dass man dort nicht einlenken will. BERICHT BERLIN WARNT TÜRKEI-REISENDE, TITELSEITE

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