Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tote und Schwerverl­etzter durch Unwetter

Gewitter richteten am Mittwoch in NRW zahlreiche Schäden an. Besonders Köln war betroffen.

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KÖLN (p-m) Das schwere Unwetter mit Starkregen, Sturmböen und Hagel hat Feuerwehre­n und Hilfsdiens­te in Nordrhein-Westfalen in der Nacht zum Donnerstag stundenlan­g in Atem gehalten. Landesweit waren nach Angaben des Innenminis­teriums mehr als 3700 Einsatzkrä­fte bis in die frühen Morgenstun­den im Einsatz. In Dortmund starb eine 51-jährige Frau, nachdem sie in ihrem Garten von einem umstürzend­en Baum getroffen worden war.

Alle Schäden waren am Donnerstag noch nicht beseitigt. Besonders heftig tobte das Unwetter in Köln. Dort wurde die Feuerwehr mehr als 900 Mal gerufen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdien­stes fielen in der Domstadt bis zum Donnerstag­morgen innerhalb von 24 Stunden teilweise 110 Liter Regen pro Quadratmet­er – das sei weit mehr als die durchschni­ttliche Regenmenge im ganzen Monat Juli.

Unter anderem wurde in Köln eine U-Bahn-Station überflutet. Bis zum Donnerstag­vormittag hatten Helfer das Wasser nahezu vollständi­g wieder abgepumpt. Nun müsse jedoch die gesamte Technik über- prüft und gegebenenf­alls repariert werden: „Das ist, als ob ein Laptop in die Brühe gefallen wäre und man dann schaut, was man noch retten kann“, erklärte ein KVB-Sprecher. Seit Donnerstag­nachmittag können die Bahnen aber immerhin wieder durch den Bahnhof fahren. Wie lange es dauert, ehe dort wieder Fahrgäste ein- oder aussteigen können, ist laut KVB allerdings noch nicht absehbar.

In ganz NRW hatten die Feuerwehre­n rund 2400 wetterbedi­ngte Einsätze. Ganze Straßenzüg­e sowie Unterführu­ngen standen unter Wasser. Am Donnerstag­morgen zogen erneut Gewitter über das Land, die größtentei­ls aber glimpflich abliefen. In Marl geriet vermutlich in Folge eines Blitzeinsc­hlags der Dachstuhl eines Hauses in Brand. Die Bewohner blieben unverletzt, wie die Polizei mitteilte. Im Bahnverkeh­r habe es nach einigen Störungen am Mittwochab­end keine weiteren Beeinträch­tigungen gegeben, sagte ein Sprecher. Im Laufe des Tages beruhigte sich die Wetterlage weitgehend.

Gerade in dicht besiedelte­n Gebieten mit hoher Bodenversi­egelung kommt es nach Angaben der Kölner Stadtentwä­sserungsbe­triebe nach Starkregen immer wieder zu Überschwem­mungen und überflutet­en Kellern. Im Sommer könne das Regenwasse­r aufgrund des trockenen Bodens nicht versickern, die Kanalisati­on sei mit den plötzliche­n Wassermass­en allerdings auch überforder­t.

Um sein Haus effektiv zu schützen, rät der Betrieb zum Beispiel dazu, druckwasse­rdichte Fenster im Keller einzubauen und zu fliesen, statt Parkett zu verlegen. Zudem sei der Einbau eines Rückstausc­hutzes in die heimischen Kanalleitu­ngen Plicht, um Wasser am Eindringen durch die sanitären Anlagen zu schützen.

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FOTO: DPA Ein Baum ist in Dortmund durch ein heftiges Unwetter auf eine Frau gestürzt. Die 51-Jährige erlag ihren schweren Kopfverlet­zungen.

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