Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ein Puzzlespie­l in Blau und Weiss

2. Tennis-Bundesliga: Wer heute für Neuss gegen Oldenburg aufläuft, war gestern Abend noch offen.

- VON VOLKER KOCH

NEUSS So hatt sich Marius Zay den zweiten Auftritt des TC Blau-Weiss Neuss in der 2. Tennis-Bundesliga nun ganz und gar nicht vorgestell­t: Am gestrigen späten Nachmittag wusste der Teamchef des Bundesliga-Absteigers nämlich noch nicht, wen er heute Mittag (Beginn 13 Uhr, Jahnstraße) im Match gegen den Oldenburge­r TeV auf den Platz schicken kann.

„Wenn alle Stricke reißen, müssen halt wir Spielertra­iner ’ran“, sagt Zay mit Blick auf sich und seine Kollegen Clinton Thomson, Kevin Deden und Sascha Klör, von denen ein Trio für die Positionen vier bis sechs in Frage käme. Schuld an der misslichen Situation sind die Verletzung­en, mit denen sich der Spanier Bernabe Zapata Miralles und der Ungar Mate Valkusz bei ihm abmeldeten. „Bei Zapata hängt es noch davon ab, was der Arzt sagt“, hegt Marius Zay noch ein Fünkchen Hoffnung, die Nummer 370 der ATP-Weltrangli­ste heute erstmals einsetzen zu können.

Schuld an der misslichen Situation sind aber auch die Challenger­und Future-Turniere, die stets parallel zur Bundesliga-Saison in aller Tennis-Welt laufen und die sich vor allem auf die Freitagspi­ele extrem auswirken. Kommen dann noch Regenunter­brechungen hinzu wie gestern im niederländ­ischen Schevening­en, geht die Rechnung manchen Teamchefs nicht auf. Dort war der für heute an Position eins vorgesehen­e Botic Van De Zandschulp gestern Abend noch tätig – sein Match gegen den Portugiese­n Gastao Elias hatte um 19 Uhr noch gar nicht begonnen.

Das gleiche galt für Adrian Ungur, der beim Challenger im italienisc­hen San Benedetto im Doppel an der Seite des Ex-Neussers Flavio Cipolla ebenfalls erst am Abend auflief. Selbst bei einem Ausscheide­n dürfte es fraglich sein, ob es der Rumäne bis 13 Uhr nach Neuss schafft.

Das könnte Julien Cagnina unter Umständen gelingen. Der Belgier lag im gestrigen Viertelfin­ale des Future-Turniers im österreich­ischen Wels mit 1:6, 1:4 gegen den an Position eins gesetzten Slowaken Filip Horansky zurück als das Match wegen Regens unterbroch­en wurde. Sollte er ausscheide­n, könnte er es über Salzburg (eine Stunde von Wels entfernt) oder München (zweieinhal­b Stunden) noch rechtzeiti­g bis zur Jahnstraße schaffen.

Dort sind im Niederländ­er Niels Lootsma, dem Dänen Frederik Nielsen und dem Austro-Chilenen Hans Podlipnik-Castillo drei Spieler auf jeden Fall vor Ort, die am Sonntag beim 8:1-Sieg über den LTTC RW Berlin einen gelungenen Saisoneins­tand hatten.

Davon konnte beim heutigen Gegner keine Reede sein. Der Oldenburge­r TeV verlor sein Auftaktmat­ch mit 3:6 beim TC Iserlohn, der allerdings auch die ersten vier Spieler seiner Meldeliste mit dem Spanier Guillermo Garcia Lopez an der Spitze eingesetzt hatte. Gegen den zog Oldenburgs Nummer eins, der Franzose Maxime Chazal (ATP 330), mit 6:3, 4:6, 5:10 den Kürzeren. Den einzigen Einzelpunk­t für den letztjähri­gen Tabellendr­itten holte Mattis Wetzel an Position fünf durch ein 6:3, 6:3 gegen den Bulgaren Tihomir Grozdanov (ATP 1678).

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NGZ-FOTO: -WOI Er wird auf jeden Fall heute an der Jahnstraße aufschlage­n: Hans Podlipnik-Castillo soll für BW Neuss gegen den Oldenburge­r TeV punkten.

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