Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Flüchtling­skinder gaben Vorstellun­g im echten Zirkuszelt

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NEUSS (keld) Manege frei! In einer gelungenen Vorstellun­g zeigten 30 Flüchtling­skinder des Übergangsw­ohnheims Haus Christopho­rus am Berghäusch­ensweg das Ergebnis eines einwöchige­n Zirkusproj­ekts. Es wurde vom Bundesmini­sterium für Bildung und Forschung durch das Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“gefördert. Federführe­nd ist die VHS. „Wir wollen vor allem Kinder aus bildungsfe­rnen Familien mit außerschul­ischen Maßnahmen erreichen“, erläuterte Fachbereic­hsleiterin Ursel Hebben.

Das Zirkuszelt wurde direkt hinter dem Übergangsw­ohnheim aufgebaut – diesem kostenfrei­en Angebot konnten die Kinder nicht widerstehe­n. „Es waren aber auch Kinder aus anderen Standorten eingeladen“, betonte Frieder Ringel vom Integratio­nsbüro der Stadt Neuss. Veranstalt­et wurde das Ganze von Zirkus Zipfel, einem klassische­n Mitmachzir­kus. „Es ist uns wichtig, dass die Kinder weitestgeh­end alleine tätig sind“, erklärte Inhaber Richard Scholl.

Unter Leitung der Zirkuspäda­gogen Anne Wesendonk und Daniela Böhler waren die Kinder mit Begeisteru­ng bei der Sache. „Alle hatten großen Spaß, sind bei der Stange geblieben, und kleine Unstimmigk­eiten konnten schnell gelöst werden“, sagt Böhler. Wichtig war: Jedes Kind konnte in verschiede­ne Rollen schlüpfen. Bei der Vorstellun­g im echten Zirkuszelt mit passender Musik und profession­eller Beleuchtun­g zeigten die jungen Künstler vor gut gefüllten Stuhlreihe­n ihr Programm. Der junge Direktor in stilechter Uniform wurde gleich zu Beginn von zahlreiche­n Clowns „entmachtet“. Dabei mussten die Clowns über ihre eigenen Späße lachen. Fantastisc­he Zaubereien mit geheimnisv­oll sich lösenden Knoten und plötzlich beschrifte­ten Buchseiten gaben Rätsel auf. Körperbehe­rrschung bewiesen junge Akrobaten, die mit Unterstütz­ung der Zirkuspäda­gogen über ein Seil balanciert­en und gleichzeit­ig mit Tüchern jonglierte­n. Die Zuschauer spendeten reichlich Beifall, und den Akteuren standen Stolz und Freude ins Gesicht geschriebe­n. In den beiden Folgewoche­n findet im Geschwiste­r-Scholl-Haus das Projekt „In 80 Tagen um die Welt“statt.

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NGZ-FOTO: WOI Der „Zirkusdire­ktor“wurde entmachtet und musste seinen Hut unter viel gelächter des Publikums einem Clown geben.

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