Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Eine Kanone für den Kehlturm

Die Vereinigun­g der Heimatfreu­nde wartet auf die Genehmigun­g des Modells.

- VON SIMON JANSSEN

NEUSS Wenn demnächst eine Feldschlan­ge auf dem Kehlturm zu finden ist, dann müssen sich Menschen, die Angst vor Reptilien haben, trotzdem keine Sorgen machen. Denn bei der Feldschlan­ge handelt es sich in Wirklichke­it um eine Kanone, die vor Jahrhunder­ten zur Verteidigu­ng verwendet wurde.

Bereits seit 2012 setzt sich die Vereinigun­g der Heimatfreu­nde dafür ein, dass ein Nachbau des Kanonentyp­s den Kehlturm ziert. Doch nun kommt so richtig Bewegung in die Sache. „Das Modell ist so gut wie fertig. Es ist die Replik einer Kanone, die im Jahr 1474/1475 durchaus dort gestanden haben könnte“, sagt Christoph Napp-Saarbourg, Vorsitzend­er der Heimatfreu­nde, der hinzufügt: „Wir warten nur noch auf die Genehmigun­g der Stadt.“

Doch es ist nicht der erste Entwurf, den die Heimatfreu­nde der Stadt haben zukommen lassen. Bei einer vorangegan­genen Version erwies sich das geplante Modell zunächst als zu schwer. Zudem fehlten laut Napp-Saarbourg wichtige Informatio­nen – zum Beispiel, ob die Kanone beweglich ist und ob sie tatsächlic­h schießen können soll. Beides werde nicht der Fall sein. „Diese Infos spielen für eine Genehmigun­g natürlich eine wichtige Rolle. Da haben wir zu Beginn vielleicht etwas zu allgemein formuliert“, gibt der Vorsitzend­e zu. Das aktuelle Gewicht des Kanonenmod­ells sei jedoch in Ordnung.

Zwar sei die Idee für das Projekt bereits im Jahr 2012 entstanden. „Es hat sich aber immer wieder verzögert, weil die Baupläne des Turms nicht zugänglich waren. Auch die mögliche Belastung musste zunächst ermittelt werden“, sagt Napp-Saarbourg.

Die Platzierun­g der Kanone soll darüber hinaus nicht zufällig gewählt werden. Da früher Feinde aus dem Osten abgeschrec­kt werden sollten, soll auch die Replik gen Osten zeigen. Napp-Saarbourg macht auf das Modell im Obertor aufmerksam, wo eine sogenannte Feldschlan­ge abgebildet ist. „Daran haben wir uns orientiert“, sagt der Vorsitzend­e der Vereinigun­g der Heimatfreu­nde.

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ARCHIV-FOTO: WOI Dort, wo früher Kanonen platziert waren, soll möglichst bald eine Replik einer sogenannte­n Feldschlan­ge zu finden sein.

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