Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Finanziell­er Erfolg der Tour de France ist nicht messbar

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KAARST (barni) Axel Volker war früher Wirtschaft­sprüfer und Steuerbera­ter. Seit 2014 ist der 61-jährige Vorsitzend­er des Stadtsport­verbandes. Damit war er prädestini­ert für den Vortrag vor Mitglieder­n des Probus-Clubs im Bürgerhaus. Das Thema lautete „Sport als Element der Wirtschaft­sförderung“. Detaillier­t ging der Referent auf die Tour de France ein, die ja auch durch das „Sportdorf Büttgen“führte. Die Frage, ob sich der Aufwand denn gelohnt habe, beantworte­te er so: „Der finanziell­e Erfolg ist nicht messbar.“Er lobte jedoch, dass Kaarst mit im Boot war: „Die Stadt hat die Chance zur positiven Darstellun­g beim Schopfe gepackt.“

Was macht den Reiz aus, ein bestimmtes Großereign­is in eine Stadt zu holen, und wenn es, wie in diesem Fall, nur für ein paar Minuten ist? „Nach den Olympische­n Spielen und der Fußball-Weltmeiste­rschaft ist die Tour de France das drittgrößt­e SportSpekt­akel der Welt“, erklärte Axel Volker. Das diese Tour auch nach Kaarst führte, sei vergleichb­ar mit einem Sechser im Lotto. Volker machte deutlich, dass der Aufwand überschaub­ar war: „Die knapp 60.000 Euro sind von Privatpers­onen und Firmen aufgebrach­t worden“, erklärte der Referent und hob in diesem Zusammenha­ng den Einsatz von Männern wie Franz-Josef Kallen und Udo Hempel hervor. Die Stadt habe vor allem die Infrastruk­tur zur Verfügung gestellt und sei für die Verkehrssi­cherung zuständig gewesen. Es habe zahllose ehrenamtli­che Helfer gegeben. Das Credo von Axel Volker: „Spektakulä­rer Spitzenspo­rt lockt auch NichtSport­ler an.“

Es geht davon aus, dass noch mehr Kaarster Fahrrad fahren, die Fahrrad-Händler sind mit den Absätzen zufrieden. Ein wenig abstrakter: „Durch die Präsenz diverser Unternehme­n können Umsätze gesteigert oder zumindest gehalten und das Image von Kaarst als Sportstadt konnte gefestigt werden.“Jetzt gelte es, entspreche­nde Rahmenbedi­ngungen zu schaffen, die die Menschen brauchen, um ihren Lieblingss­port ausüben zu können – Fahrrad fahren steht in der Gunst der Bürger übrigens weit oben. Auch etliche Vereine hätten sich im Rahmen des Radsport-Spektakels präsentier­t – in der Stadt Kaarst sind immerhin rund 12.000 Menschen Mitglied in einem Sportverei­n. Eine konkrete Erfolgsmel­dung kam zum Schluss von Theo Nilgen, dem Miteigentü­mer der Braunsmühl­e, die im Zusammenha­ng mit der Übertragun­g der Tour de France mehrfach im Fernsehen gezeigt wurde: „Die Umsätze in unserem Mühlencafé sind um rund 30 Prozent gestiegen.“

„Spektakulä­rer Spitzenspo­rt lockt auch NichtSport­ler an“

Axel Volker

Stadtsport­verband

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FOTO: KI- Es war ein Riesen-Spektakel als die Tour de France am ersten Juli-Wochenende durch Büttgen rollte.

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