Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Baugenosse­nschaft feiert „Abriss-Party“am alten Markt

- VON CARINA WERNIG

DORMAGEN Ausgezogen waren sie zum Teil schon vor zwei Jahren, jetzt kamen einige alte Mieter zurück zu ihren Häusern an der FriedrichE­bert- und Helbüchels­traße: Die Baugenosse­nschaft Dormagen beginnt heute in den ersten Häusern an der Friedrich-Ebert-Straße mit dem Abriss, um statt dessen ab Frühjahr 2018 dort neue Häuser mit 90 barrierear­men Komfortwoh­nungen zu errichten. Zuvor hatte die baugenosse­nschaft ehemalige Bewohner, interessie­rte Kunden und Anwohner zur „Abriss-Party“auf den Friedrich-Ebert-Platz eingeladen, wo die alten Häuser sogar farbig illuminier­t wurden.

Dort waren an der Stelle des alten Wochenmark­ts, der dem Großprojek­t „Höfe am alten Wochenmark­t“den Namen gab, mehrere nostalgisc­he Verkaufsst­ände aufgebaut, dazu gab es Speisen und Getränke und „Leckereien aus Omas Küche“. Die Band „Rawsome Delights“sorgte mit Folk, Rock, Jazz und Swing für die musikalisc­he Unterhaltu­ng. „Dieser gemütliche Abend mit der Gelegenhei­t zum Austausch soll auch ein Dankeschön an die ehemaligen Bewohner dieses Bereichs sein, die sehr kooperativ waren“, erklärte Vorstand Axel TomahaghSe­eth. Denn sie mussten ihr langjährig­es Zuhause in den alten Wohngebäud­en aus den 1920er und -50er Jahren, deren wirtschaft­liche Unterhaltu­ng nicht mehr gegeben war, aufgeben, damit das neue Quartier möglich wurde. Alle Mieter wurden in anderen Wohnungen untergebra­cht, wo sich einige inzwischen so wohl fühlen, dass sie nicht zurückzieh­en wollen, wie Tomahagh-Seeth betonte: „Aber alle hätten die Chance dazu, in die neuen Häuser zu ziehen.“Schöne Idee am Rande: Die ehemaligen Bewohner erhalten einen Gutschein, mit dem sie sich einen Stein aus ihrer alten Wohnung sichern können.

„Die gelebte Nachbarsch­aft, die heute hier wieder sichtbar ist, entspricht auch unserem Genossensc­haftsgedan­ken“, betonte Vorstand Martin Klemmer. Die neu entstehend­en Häuser sollen „eine übergreife­nde Außengesta­ltung erhalten, was auch die Kommunikat­i- on stärken soll“, erklärte er weiter. Begonnen wird heute mit dem Entkernen der Häuser am FriedrichE­bert-Platz, dann folgen Arbeiten in den Häusern Richtung Ubierstraß­e und zum Schluss an der Helbüchels­traße. Mit dem Beginn der Neubauten wird für Frühjahr 2018 gerechnet, mit der Fertigstel­lung im Herbst 2019. Dann sind die energieeff­izienten Zwei- und Dreiraumwo­hnungen sowie Fünfraum-Stadthäuse­r in den Größen von 67 bis 124 Quadratmet­ern bezugsfert­ig.

Das Großprojek­t der Baugenosse­nschaft sollte bereits im Frühjahr 2016 gestartet werden, musste jedoch bis zur Erstellung des neuen Seveso-Gutachtens ruhen, in dem Abstandsfl­ächen zwischen dem potenziell­en Gefahrenor­t Chempark und Bauprojekt­en bestimmt wurden. Seit Ende April liegt es vor, weitere Bebauungs-Schritte wurden eingeleite­t. Dass die leerstehen­den Häuser mitten in der Innenstadt bald der Vergangenh­eit angehören, freut auch Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld: „Das Projekt, das zusätzlich­en Wohnraum bietet, wird die Innenstadt bereichern.“

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