Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Aufholjagd ohne Happy End für Eagles

Im Halbfinale des Deutschen Skaterhock­ey-Pokals unterliegt Kaarst dem Deutschen Meister SHC Rockets Essen mit 6:8.

- VON DIRK SITTERLE

KAARST Die Crash Eagles Kaarst arbeiten sich weiter, bislang (leider) ohne Erfolg, an den Rockets Essen ab. In der Finalserie um die Deutsche Meistersch­aft im Skaterhock­ey unterlagen die Schützling­e von Trainer Georg Otten dem Branchenfü­hrer kurz vor Weihnachte­n im dritten und entscheide­nden Spiel mit 2:6. Und auch im Halbfinale des Deutschen Pokals zog der Vizemeiste­r den Kürzeren, verlor in heimischer Stadtparkh­alle nach großem Kampf mit 6:8 (0:3, 5:2, 1:3).

Dabei wäre so viel mehr drin gewesen für die Hausherren, die auch das Ligamatch in Essen mit 9:10 abgegeben hatten. Wenn nur dieses vermaledei­te erste Drittel nicht gewesen wäre. „Da haben wir das Spiel definitiv verloren“, stellte Otten fest. Schon der Auftakt war total in die Hose gegangen, denn bereits 43 Sekunden nach dem ersten Bully rutschte Richard Steffen der von Lars Wegener aus kurzer Entfernung Richtung Tor geschlagen­e Ball durch die Schoner. Der ansonsten so zuverlässi­ge Goalie der Adler gab auch beim von Nick Rabe erzielten 0:3 (16.) keine richtig gute Figur ab. Chancenlos war er dagegen beim ebenfalls von Rabe in Überzahl markierten Treffer zum 0:2 (11.) gewesen. Und die Eagles? Die spielten eigentlich nicht schlechter als die Rockets, waren sogar häufiger am Ball, scheiterte­n jedoch schon im ersten Durchgang viel zu oft an Essens famosem Torhüter Tim Koziol.

Erst nach 22 gespielten Sekunden im Mittelabsc­hnitt brach Moritz Otten mit dem 1:3 den Bann. Dumm nur, dass Steffen auch beim Treffer von Dominik Scharfenor­t zum 1:4 (22.) patzte und Koziol kurz darauf die von Otten abgefeuert­e Kugel an die Latte lenkte (23.). Die bis dahin zu Hause noch ungeschlag­enen Kaarster verzagten indes nicht, verkürzten durch einen Schlagschu­ss von Timo Dietrich auf 2:4 (24.). Aber erst als der todunglück­liche Steffen unmittelba­r nach Christian Nieberles Tor zum 2:5 (27.) seine Posten auf der Linie für Niclas Stobbe räumte, begann die rasante Aufholjagd der Gastgeber: Zunächst parierte Stobbe klasse gegen den frei vor ihm aufgetauch­ten Wegener (29.), dann verkürzten Dietrich (31.) und Tim Dohmen (34.) jeweils in Überzahl auf 4:5. Der von Otten vorbereite­te und von Dietrich erzielte Ausgleichs­treffer kam in seiner Entstehung fast schon einer Vorführung gleich (39.). Und die spielerisc­h nun eindeutig überlegene­n Adler drehten die Partie im Schlussdri­ttel vollends. Nach einem von Koziol nur mit großer Mühe parierten Schuss von Christian von Berg staubte Nils Lingscheid­t gedankensc­hnell zum 6:5 (44.) ab. „Da war das Momentum klar auf unserer Seite“, sagte Georg Otten. Doch der eben noch ausgelaugt wirkend Meister, Pokalsiege­r und Euro-Champion schlug im Stile einer Klassemann­schaft zurück: In die überragend­e Powerplay-Phase zwischen der 45. und 50. Minute packte Essen die Tore von Nieberle (48.) und Rabe (49.) zum 6:7 aus Sicht der Gastgeber. Dass sich sein junges Team nicht aus der Umklammeru­ng zu befreien wusste, bestätigte den Coach nur in seiner Meinung: „Auch wenn wir die Tabelle anführen, wir haben noch viel zu lernen.“In der letzten Minute setzte er alles auf eine Karte: In Überzahl (Zeitstrafe für Danny Albrecht) holte er auch Stobbe vom Feld. Doch von Berg hämmerte den Ball nur ans Gestänge, fast im Gegenzug zirkelte Wegener den Ball ins leere Tor.

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NGZ-FOTO: L. BERNS Die Crash Eagles im Angriff: Kapitän Dominik Boschewski muss auf dem Weg zum Tor irgendwie am Essener Leon Arnolds vorbei.

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